Bildung:"Der beste Müll ist der, der nicht entsteht"

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Wie trennt man richtig? Kommunalreferentin Kristina Frank (links) und Bürgermeisterin Verena Dietl mit den Viertklässlern von der Führichschule. (Foto: Stephan Rumpf)

Seit 2019 lernen Kinder mit dem Müllmobil Wertstoffkreisläufe und Abfalltrennung kennen. Jetzt wird das interaktive Projekt erweitert und an die Zero-Waste-Ziele der Stadt angepasst.

Von Christina Böltl

Wie viele Einwegbecher landen in München Tag für Tag im Müll? Um solche Fragen geht es an diesem Tag in der Grundschule an der Führichstraße in Ramersdorf. Das Müllmobil macht dort Station. Das interaktive Lernprojekt des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) und des Kindermuseums besucht seit 2019 Schüler und Schülerinnen von der dritten bis zur sechsten Klasse und bringt Kindern Mülltrennung und Wertstoffkreisläufe näher.

Nun wurde es erweitert und an die Zero-Waste-Ziele der Stadt angepasst. Das neue Angebot ermögliche es, 84 statt bisher 40 Schulklassen pro Jahr zu besuchen, erklärt Kommunalreferentin und AWM-Werkleiterin Kristina Frank (CSU).

Sie ist an diesem Tag zusammen mit Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD), Vertretern des Kindermuseums München und dem Maskottchen Toni Trennhörnchen in die Schule gekommen, um das neue Müllmobil mit interaktiven Forschungsstationen zu präsentieren.

Dietl betont, dass die Umweltbildung der Kinder einen wichtigen Beitrag leiste, um gemeinsam die Münchner Zero-Waste-Ziele bis 2035 zu erreichen und 35 Prozent weniger Restmüll zu produzieren. "Mit eurem Engagement schaffen wir das und tun etwas Wichtiges für den Umweltschutz", sagt sie zu den Viertklässlern.

Beim gemeinsamen Mülltrennen veranstaltet Frank mit den Kindern ein Abfall-Quiz. Da kommt auch die Frage nach der Zahl der weggeworfenen Einwegbecher ins Spiel: 190 000 seien es pro Tag in der Stadt. "Das ist echt Schmarrn. Das brauchen wir nicht", sagt die Kommunalreferentin und regt die Kinder dazu an, über Alternativen nachzudenken. "Der beste Müll ist der, der nicht entsteht", fasst sie zusammen.

Küchenabfälle, Wertstoffe, Restmüll: Was in welche Tonne kommt, erklärt das interaktive Lernprojekt Müllmobil. (Foto: Stephan Rumpf)

Sibylle Schnapp vom Kindermuseum München hat das Müllmobil mitentwickelt und betreut die Klasse während des Projekts. "Die Kinder in dem Alter haben den Ehrgeiz, das richtig zu machen. Sie wissen oft besser Bescheid als die Erwachsenen", sagt sie. Neben dem spielerischen Lernen an den Stationen des Müllmobils seien auch Projekte wie Aufräumaktionen im Park geplant, bei denen Kinder schauen könnten, welchen Müll man dort finde und wie man ihn am besten entsorge. Ihr gehe es darum, dass die Kinder ihr eigenes Verhalten hinterfragen, sagt Schnapp: "Ich will ihnen mitgeben, dass sie selbst Verantwortung übernehmen können."

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