Moosach:Wenig behutsam

Moosach: Bunzlauer Straße am Bahnhof Moosach Blick in Richtung Einkaufszentrum

Alt und neu: Die Bunzlauer Straße am Bahnhof Moosach mit Blick in Richtung Einkaufszentrum.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Stadtteilpolitiker kritisieren Umbaupläne für das geschichtsträchtige Bahnhofsgebäude

Mit großer Mehrheit hat der Bezirksausschuss (BA) zum zweiten Mal Umbaupläne für das Bahnhofsgebäude an der Bunzlauer Straße abgelehnt. Der Investor will es um zwei Voll- und ein Terrassengeschoss aufstocken. Das Gebäude sei zwar kein Baudenkmal, aber sehr geschichtsträchtig, von daher müsse vorsichtig damit umgegangen werden, sagte Armin Ziegler (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Bau, Umwelt, Klima und Wirtschaft. Doch diese Behutsamkeit in der Umgebung des Hauses mit der Gaststätte gegenüber und der denkmalgeschützten Rathgeber-Villa auf der anderen Seite der Bahn vermisste das Gremium überwiegend. Im Gegenteil störten die Pläne diese Dreiteiligkeit. Weder sei die Aufteilung stimmig noch die Struktur und der Kubus, kritisierte Ziegler. Auch werde die Form der Fassade nicht nach oben fortgesetzt. Ziegler geht davon aus, dass das Vorhaben erneut Thema für die Stadtgestaltungskommission sein wird, die den Stadtrat in strittigen Baufragen berät. Bereits vor fünf Jahren hatte das Gremium ein Gestaltungskonzept für das Bahnhofsgebäude als "zu banal" abgelehnt. Und dieses sei vergleichsweise noch gefälliger gewesen, als das jetzige, sagte er.

Damals sollte das Dach von dem dreigeschossigen Komplex wegfallen, um den Backstein-Bau um zwei Geschosse mit großen Glasfassaden aufzustocken. Eine intensive architektonische Auseinandersetzung mit dem vorhandenen Bau hatte das Gremium darin nicht erkennen können. Nach Ansicht der Experten sollte die Typologie des alten Bahnhofs auch in den Erweiterungen merkbar bleiben. Nach deren einstimmigem Votum sollte der Entwurf überarbeitet und anschließend erneut zur Begutachtung vorgelegt werden. Gegen die Ablehnung der Pläne im Bezirksausschuss stimmten lediglich Jörg Breyer (FW) und Susanne Dietrich (CSU).

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