Moosach:Sammeln abgeblasen

Recycling von Elektrogeräten scheitert wegen Lithiumbatterien

Von Anita Naujokat, Moosach

Eigentlich sollte das Pilotprojekt zum Regelbetrieb werden. Versuchsweise hatte der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) in Moosach Depotcontainer aufgestellt, um Elektrokleingeräte zu sammeln. Pro Behälter sind so im Schnitt alle drei Wochen auch 100 Kilogramm zusammengekommen. Ein für den AWM im Wesentlichen positives Ergebnis des Versuchs, der daraufhin laut Beschluss des Kommunalausschusses des Stadtrats stadtweit auf bis zu 600 Depotcontainer ausgeweitet werden sollte. Dazu ist es nicht gekommen, stattdessen wurden sie in Moosach wieder abgebaut.

Wie aus einer Antwort der Ersten Werkleiterin Kristina Frank an den Bezirksausschuss hervorgeht, ist dem AWM während der Testphase eine Verschärfung der gesetzlichen Bestimmungen zum Transport von Elektrogeräten, die Lithiumbatterien enthalten, dazwischengekommen. Denn diese gelten als Gefahrgut. Ihr Transport unterliegt damit EU-weiten Vorschriften zur Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße.

Das Sammeln und Umleeren sei nur dann mit dem Gefahrgutrecht vereinbar, wenn das Sammelgut frei von Lithiumbatterien sei. Die Praxis auch in anderen bundesweiten Gebietskörperschaften zeige aber, dass es nicht gelinge, die Batterien aus dem System herauszuhalten - seien es nur Fehlwürfe oder einzelne Batterien, die auch in den Containern landen. "Das Gefahrgutrecht lässt aber keinen noch so kleinen Fehlwurfanteil zu", so Frank. Die Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft zur Umsetzung dieser Materie lege eindeutig fest, dass Sammlung und Transport in Mulden und Depotcontainern nicht den Vorgaben von Bruchsicherheit und zerstörungsfreiem Transport entsprechen und so unzulässig seien. Deshalb musste der Versuch eingestellt werden.

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