Moosach:Mangel an Behutsamkeit

Moosach: Der alte Bahnhof Moosach ist ein bekanntes Gebäude im Viertel.

Der alte Bahnhof Moosach ist ein bekanntes Gebäude im Viertel.

(Foto: Corinna Guthknecht)

Lokalpolitiker fremdeln mit neuen Vorschlägen zur Aufstockung des Bahnhofs

Von Anita Naujokat, Moosach

Zum dritten Mal sind die Umbaupläne für das Bahnhofsgebäude an der Bunzlauer Straße im Bezirksausschuss durchgefallen. Dieses Mal lag eine Tektur vor, in der einfach nur das Terrassengeschoss herausgenommen worden sei, alles andere aber unverändert dem vom Gremium abgelehnten Entwurf vom Dezember entspreche, sagte Armin Ziegler (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Bau, Umwelt, Klima und Wirtschaft.

Damals wollte der Investor den dreigeschossigen Backsteinbau mit seinem Satteldach um zwei gläserne Voll- und ein Terrassengeschoss mit aufgesetztem Flachdach aufstocken. Das Gebäude sei zwar kein Baudenkmal, aber sehr geschichtsträchtig, daher müsse vorsichtig damit umgegangen werden, hieß es schon im Dezember. Doch diese Behutsamkeit in der Umgebung des Hauses mit der Gaststätte gegenüber und der denkmalgeschützten Rathgeber-Villa auf der anderen Seite der Bahn vermisst das Gremium auch in den neuen Plänen. Auch ohne Terrassengeschoss stimme weder das Verhältnis der Aufstockung zum restlichen Gebäudekomplex noch stimmten Struktur und Aufteilung, sagte Ziegler. "Das Ganze wirkt fremd zu den darunter befindlichen drei Geschossen", kritisierte er.

Bereits vor fünf Jahren hatte die Stadtgestaltungskommission, die den Stadtrat in strittigen Baufragen berät, ein Gestaltungskonzept für das Bahnhofsgebäude in Moosach als "zu banal" abgelehnt. Sie hatte zu einer intensiven architektonischen Auseinandersetzung mit dem vorhandenen Bau geraten, in dem die Typologie des alten Bahnhofs auch in den Erweiterungen merkbar bleibe. Nicht ausgeschlossen, dass die Kommission noch einmal dazu rät.

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