Einen neuen Antrag auf Einrichtung eines festen Bildungslokals im Stadtbezirk hat der Moosacher Bezirksausschuss (BA) gestellt. Damit will der Unterausschuss Jugend, Schule, Soziales und Kultur gerade für benachteiligte Familien einen niederschwelligen und zielgruppenorientierten Zugang zu Bildung und Beratung schaffen. Es soll aber auch ein wichtiger Ansprechpartner für die sozialen Akteure im Viertel werden. "Gerade jetzt in der Corona-Krise zeigt sich, wie dringend der Bedarf für zusätzliche Beratungs- und Bildungsangebote in einem Stadtteil wie Moosach mit vielen Kindern aus bildungsferneren Familien ist", sagte die Ausschuss-Vorsitzende Sylvia Holhut (Grüne).
Ein Bildungslokal hatte der BA bereits 2016 auf Initiative der SPD beantragt. 2018 hieß es in einer Antwort des Referats für Bildung und Sport (RBS), dass es wohl erst drei Jahre später kommen könne. Seinerzeit wollte die Stadt zu den sechs bestehenden Einrichtungen weitere acht eröffnen, mit denen sie eine nahezu flächendeckende Versorgung erreichen wollte. Moosach stand an fünfter Stelle in der Reihenfolge, war aber nach hinten gerutscht, weil die Behörde Gebieten mit einem großen Bevölkerungszuwachs Vorrang einräumte. Kommen könnte das Bildungslokal im Zuge der nun anlaufenden Stadtsanierung, die mit Fördergeld verbunden ist.
Bis dahin, so Sylvia Holhut, sollte die Verwaltung interimsweise Räumlichkeiten suchen, um möglichst bald den akuten Bedarf auffangen zu können. Anbieten würden sich coronabedingt leer stehende Gewerbeflächen, die derzeit oder in naher Zukunft sicher günstig anzumieten seien. "Ein Bildungslokal ist kein Luxuswunsch", sagte sie. BA-Chef Wolfgang Kuhn (SPD) unterstrich die Forderung: Ein Mini-Angebot mit einem mobilen Bildungslokal existiere. "Wir brauchen aber eine feste Lösung." Der Antrag wurde einstimmig auf den Weg gebracht.