Moosach:"Höchste Bedenken"

Anlieger und Bezirksausschuss kritisieren die geplante Verkehrserschließung der Realschule an der Franz-Mader-Straße

Von Anita Naujokat, Moosach

Anlieger und Bezirksausschuss (BA) lehnen bereits jetzt die von der Stadtverwaltung favorisierte Verkehrserschließung für die geplante Realschule an der Franz-Mader-Straße ab. Von drei untersuchten Varianten solle die Anbindung über die nördliche Sickingerstraße erfolgen, fasste Armin Ziegler (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Bau, Umwelt, Wirtschaft, in der BA-Sitzung am Montagabend das Ergebnis eines Gutachtens zusammen. Der Hol- und Bringverkehr zum ebenfalls entstehenden Kinderhaus solle über die Irma-Wenke-Straße erfolgen. "Da haben wir ebenfalls höchste Bedenken", sagte er.

Die Anlieger aus der Irma-Wenke-Straße und der Sickingerstraße haben nach eigenem Bekunden bisher lediglich einen Posteinwurf vom Baureferat bekommen. Darin sei gestanden, dass vom einstigen Bebauungsplan abgewichen werde. Für das frühere Grundstück des Freistaats Bayern, das über ein sich Jahre hinziehendes Tauschgeschäft der Stadt überantwortet worden war, sollte ursprünglich eine Einrichtung für die Polizei hinkommen.

Auch die damalige Absicht, das Gelände über die Allacher Straße zu erschließen, sei jetzt hinfällig, sagte ein Bürger. "Wir wollen die Schule nicht verhindern, aber die Verkehrserschließung ist nicht durchdacht. Man sollte lieber über Möglichkeiten über die Franz-Mader-Straße oder eine Stichstraße von der Allacher Straße aus nachdenken." Man habe gegen das Verkehrskonzept bereits Widerspruch eingelegt.

Geplant sind eine sechszügige Realschule im Ganztagsbetrieb mit 1080 Schülern und 144 Lehrkräften, Kantine, eine Dreifach-Sporthalle mit 200 Plätzen auf der Tribüne, ein Allwetterplatz auf dem Sporthallendach und eine Tiefgarage mit 85 Stellplätzen; das Haus für Kinder soll für drei Kinderkrippen und zwei Kindergartengruppen mit 86 Plätzen und Küche ausgelegt sein. Die Sporthalle soll auch außerschulisch genutzt werden können. In der Sitzung war zudem auch von Schwimmsport die Rede.

In einer Erschließung direkt von der Allacher Straße aus sehe die Stadt die meisten verkehrstechnische Nachteile und Probleme, was die Sicherheit der Schulkinder betrifft. Wegen der gegenüberliegenden Tankstelle könne keine gesicherte Querung für die Schulkinder über die Allacher Straße geschaffen werden, referierte Ziegler. Verschärft werde das Problem aus Sicht der Stadt noch wegen der geplanten eigenen Busspur. Gegen die Franz-Mader-Straße spreche für die Stadt der Eingriff in die Grünfläche. Ziegler hingegen schlägt eine zweigeteilte Erschließung im Süden über die Franz-Mader- und eine für den Verkehr von Norden über die Allacher Straße vor. Von ihr aus könne nicht überall eingebogen werden, aber in Korrelation mit der Kreuzung Netzer-, Allacher und Franz-Mader-Straße halte er dies für machbar. Auch bedeute dies kürzere Wege für Nutzer des angrenzenden Postsportvereins.

Den Anwohnern ist vor allem wichtig, dass ihre Anliegen in der Planung berücksichtigt werden. Dem Wunsch nach tiefergehenden Informationen als ein Posteinwurf wird entsprochen: Laut BA-Chef Wolfgang Kuhn (SPD) hat das Baureferat vor und nach Ostern zwei Info-Veranstaltungen anberaumt: eine für den BA und eine für die Anlieger.

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