Moosach:Gegen Ausgrenzung und Intoleranz

Moosach: Schicksale und Geschichten: Bewohner aus der Karlingerstraße und Umgebung erzählen aus ihrem Leben in der Siedlung, die bald abgerissen wird.

Schicksale und Geschichten: Bewohner aus der Karlingerstraße und Umgebung erzählen aus ihrem Leben in der Siedlung, die bald abgerissen wird.

(Foto: AG Buhlstrasse/oh)

Die Reihe "Wir alle sind Moosach" wirbt zehn Tage lang und mit 14 Veranstaltungen für ein friedliches Miteinander

Von Anita Naujokat, Moosach

Kritzelgeschichten und Papierwunder, ein langer Weg von der Türkei nach München, Spurensuche in alten und neuen Häusern: 14 Veranstaltungen an zehn Tagen vom Besuch des NS-Dokumentationszentrums über Lesungen, Friedensgebet, Impro-Theater, Musik und Ausstellungen bis hin zu Workshops für Jugendliche und Märchen für Kinder haben der Bezirksausschuss und Institutionen im Stadtbezirk für die Reihe "Wir alle sind Moosach" organisiert.

Von Donnerstag, 8. November, bis Samstag, 17. November, wollen die Beteiligten damit noch mehr Raum für Begegnungen schaffen und ein Zeichen für gegenseitigen Respekt und gegenseitige Wertschätzung setzen. Zum Auftakt am Donnerstag besucht das Alten- und Service-Zentrum (ASZ) das NS-Dokuzentrum, bevor es am Freitag um Missverständnisse und die Entdeckung von Gemeinsamkeiten geht: Das Impro-Theater "Impro á la Turka" spielt im Pelkovenschlössl aus dem Stegreif nach den Vorgaben des Publikums kurze Einakter, ohne Text und Regisseur (20 Uhr, Moosacher Sankt-Martins-Platz 2, Eintritt zehn/acht Euro). Einen kurzweiligen Streifzug von "Punkt, Punkt, Komma, Strich" bis hin zu Goethe, Bach und den Gebrüdern Grimm bieten Hedwig Rost und Jörg Baesecke mit ihrem Figurentheater für Menschen von acht Jahren an (Sonntag, 11. November, 15 Uhr, Pelkovenschlössl, Eintritt sechs/acht Euro). Noch einmal sind die Geschichten aus der Siedlung Karlingerstraße, die vor dem Abriss steht, im Film und auf Bildern zu erleben, dieses Mal im ASZ-Foyer an der Gubestraße 5 (Dienstag, 13. November, 13 Uhr). Ein halbes Jahrhundert in Deutschland: Eine türkische Frau, die im August 1968 nach Deutschland kam, erzählt von ihrem Weg aus der Türkei nach Deutschland und aus ihrem Leben (Dienstag, 13. November, 16 Uhr, Caritas, Leipziger Straße 38). In mehreren Sprachen geht es in der Stadtbibliothek in zwei Märchen mit Musik für Kinder und Erwachsene um das richtige Maß und den Schutz der Umwelt (Donnerstag, 15. November, 15.30 Uhr, Hanauer Straße 61 a).

Einer der Höhepunkte dürfte das Friedensgebet mit Vertretern der Weltreligionen am Brunnen auf dem "Moosacher Stachus" und im Anschluss die Lesung von Bürgern aus Werken sein, die Toleranz, Ausgrenzung und Respekt zum Thema haben (Donnerstag, 15. November, 17 Uhr und 17.20 Uhr, Dachauer Straße/Ecke Baubergerstraße). Wer selbst etwas vortragen möchte, Lesedauer fünf Minuten, sollte sich unter Telefon 143 38 18 21 namentlich mit Text, Quellenangabe und Kontaktdaten anmelden. Abends präsentieren Schüler nach einem dreitägigen Workshop Rap, Songwriting, Gesang und Empowerment (19.30 Uhr, Pelkovenschlössl). "Stopp Vorurteil" heißt es auch bei einem Workshop mit den "Pastinaken" im Kinder- und Jugendtreff "Mooskito" (Freitag, 16. November, 11 bis 12.30 Uhr, ab der 9. Klasse, Anmeldung unter Telefon 140 38 50).

Das Thema "Wohnen für alle" für Geringverdiener und anerkannte Flüchtlinge erhitzt noch immer die Gemüter. Die neue Einfachheit im Wohnungsbau für den genannten Personenkreis stellen die Volkshochschule, die städtische Wohnungsgesellschaft GWG und das Amt für Wohnen und Migration bei einer Führung vor (Freitag, 16. November, 15.30 bis 16.30 Uhr, Anmeldung erforderlich unter der Telefonnummer 480 06-68 68). Und wie man mit Stammtischparolen umgeht, zeigt ein Training in der Volkshochschule unter dem Titel "Wenn Wahrheit und Tatsachen nicht gefragt sind" (Samstag, 17. November, Anmeldung unter 480 06-68 68, Teilnahme kostenlos).

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