Der andauernde Kampf der Autofahrer um jeden freien Parkplatz unweit des Olympia-Einkaufszentrums (OEZ) wird in naher Zukunft zugunsten der Anwohner entschieden sein. Nach der Borstei soll der Stadtbezirk bis spätestens 2022 ein zweites Parklizenzgebiet erhalten. Es erstreckt sich zwischen der Pelkovenstraße im Norden, der Hanauer Straße im Osten, der Dachauer Straße im Süden und der Feldmochinger Straße im Westen. Im Mittelpunkt liegt der Seydlitzplatz, nach dem das Parkraummanagementgebiet auch benannt ist.
Grund für die Einführung des bevorzugten Anwohnerparkens ist der hohe Parkdruck in dem Gebiet, ausgelöst von Besuchern des OEZ und der umliegenden Geschäfte sowie von Pendlern von und zum dortigen Verkehrsknotenpunkt. Auch die U-Bahnstation Georg-Brauchle-Ring sei ein häufig frequentiertes Ziel für Pendler, die ihre Fahrzeuge tagsüber rund um den Seydlitzplatz abstellten, heißt es in der gemeinsamen Beschlussvorlage des Planungsreferats und des Kreisverwaltungsreferats zur Umsetzung.
Entsprechende Erhebungen von vor zwei Jahren hatten ein Defizit von 1103 Parkplätzen, bei einem Parkraumangebot für 1270 Fahrzeuge am Tag und 1260 in der Nacht ergeben. Künftig wird es ein Mischparken mit Gebührenpflicht, zeitlich begrenzter Stellzeit für Nichtanwohner oder reine Bewohnerzonen und Kurzzeitparken geben.
Einzig Axel Stoßno (FDP) wandte sich im Moosacher Bezirksausschuss gegen die Einführung der Wapperlzone. Er könne es nicht gutheißen, wenn Anwohner im öffentlichen Raum vor anderen Verkehrsteilnehmern bevorzugt würden, sagte der Liberale. Dieses Instrument komme für ihn nur in Gegenden mit altem Baubestand wie in der Borstei infrage, als Häuser noch ohne (Tief-)Garagen errichtet werden konnten. Für alle neueren Projekte sehe er die Bauherren respektive die jeweiligen Eigentümer in der Pflicht. Die von 1924 bis 1929 errichtete Wohnsiedlung Borstei ist bereits seit mehr als zehn Jahren Parklizenzgebiet.