Moosach:Ein Ballsaal auf der Bühne

Moosach: Derzeit wandelt Rose Bihler Shah (links) als Duo "Das Lustprinzip" mit Birgit Otter durch die Höfe der Stadt, um die Menschen mit Gesang und Musik zu erfreuen. Für Herbst plant sie bereits das nächste künstlerische Projekt.

Derzeit wandelt Rose Bihler Shah (links) als Duo "Das Lustprinzip" mit Birgit Otter durch die Höfe der Stadt, um die Menschen mit Gesang und Musik zu erfreuen. Für Herbst plant sie bereits das nächste künstlerische Projekt.

(Foto: privat)

Rose Bihler Shah widmet sich 2020 den Goldenen Zwanzigern

Von Anita Naujokat, Moosach

Derzeit streift Rose Bihler Shah "nach dem Lustprinzip" mit ihren Gesangsdarbietungen durch Moosachs Höfe. Doch die umtriebige und vielfältige Künstlerin hat schon das nächste Projekt in Arbeit: Im Herbst will sie einen Ballsaal auf die Bühne bringen. Für sie drängt sich 2020 geradezu der Bezug zu den 1920er-Jahren auf, den Goldenen Zwanzigern, unsterblichen Schlagern aus jener Zeit, der Besuch der Tanz- und Ballhäuser, der für viele junge Menschen die einzige Möglichkeit war, das Angebot des anderen Geschlechts zu sondieren oder jedenfalls den Umgang damit. Das erinnere durchaus an heutige Speed-Datings und Tindern, beschreibt Bihler Shah das Konzept. Und so stehe der zwischenmenschliche Umgang im Mittelpunkt der Produktion, die dieses Mal darauf verzichte, politische Bezüge zu schaffen, sondern das Feiern an sich feiere.

Noch ist "Bittschön, Fräulein, an Tänzer!" ein Arbeitstitel. Ideengeber sei Billy Wilders Reportage "Aus dem Leben eines Eintänzers - Herr Ober, bitte einen Tänzer" gewesen. Der Drehbuchautor, Filmregisseur und Filmproduzent war Mitte der Zwanzigerjahre aus Geldnot einige Monate als Gesellschaftstänzer beschäftigt und schrieb darüber in der Berliner Zeitung. Angelegt ist Bihler Shahs Projekt zwischen Revue und Tanzveranstaltung, die neben viel Musik und Tanz auch aus Sprech- und Erzählszenen der Chormitglieder besteht. Bihler Shah übernimmt eine gesangliche Solo-Aufgabe, Mike Frey singt und spielt den Protagonisten, also den Eintänzer, Jo Marx vom Tanzhaus emotion übernimmt das Tanztraining, ein Damen-Laien-Stepduo von Claudia Wex wird zweimal auftreten und das Tanzquintett "Fräulein Rosemarie & ihre Lieben" geben die musikalische Begleitung. Hinzu kommt der 25-köpfige Laien-Chor, dem auch Schwerbehinderte angehören.

Geplant sind von Mitte Oktober an zwei Auftritte im Pelkovenschlössl, einer in den Fraunberg-Ateliers in Thalkirchen und eventuell einer in der Kultur-Etage Messestadt. Soweit der Plan. Inwieweit sich das im Herbst coronabedingt so umsetzen lässt, ist noch offen. Je nachdem, was erlaubt sein wird, müsse es vielleicht ein paar Abstriche geben, etwa bei den Tanzszenen und alles mehr in Richtung Konzert und Erzählung aufgesetzt werden, sagt Rose Bihler Shah. "Doch sofern wir aufführen dürfen, werden wir aufführen."

Auf jeden Fall wolle sie das Projekt "Zwanziger Jahre" in seiner ganzen ursprünglichen Planung im kommenden Jahr wieder aufnehmen. Der Moosacher Bezirksausschuss unterstützt es mit 3000 Euro aus seinem Budget. Auch das städtische Kulturreferat beteiligt sich mit einem Zuschuss.

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