Ein Kettenbrief auf Whatsapp hat eine Münchner Schülerin fast das Leben gekostet. Auf dem Handy der 13-Jährigen aus dem Münchner Norden war vor einer Woche die Horrorfigur "Momo" aufgetaucht. Die beängstigenden Nachrichten und Erpressungsversuche verstörten das Kind derart, dass es sich binnen weniger Tage völlig veränderte, wie ein Polizeisprecher sagte. Schließlich brachte der Kurznachrichten-Horror die 13-Jährige dazu, Tabletten zu schlucken.
Die Eltern fanden das Mädchen zum Glück rechtzeitig und brachten ihr Kind in eine Klinik. Dann warnten sie die Schule und diese die Polizei. Das Opfer überlebte den feigen Psychoterror.
"Das ist kein Spiel und keine Challenge", sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Schon die Verbreitung derartiger Kettenbriefe, in denen Menschen durch Drohungen gefügig gemacht werden sollen, werde als Nötigung strafrechtlich verfolgt. Kettenbriefe sollten immer gelöscht und nie weitergeleitet werden. Wenn sie den Empfänger in bedrohliche Zwangssituationen bringen können, sollte Anzeige bei der Polizei erstattet werden. Über ungewöhnliche und verstörende Nachrichten sollten Kinder und Jugendliche unbedingt mit einer Vertrauensperson sprechen.
Update vom 15. März 2019: Laut Polizei hat sich der Verdacht, der Kettenbrief sei Grund für die Medikamenteneinnahme gewesen, nicht bestätigt. Ursächlich dafür seien vielmehr "private Probleme mit nahestehenden Personen" gewesen. Das hätten die Ermittler vor allem durch die Auswertung des Handys der 13-Jährigen herausgefunden.