Modelle im öffentlichen Nahverkehr:Vom Groschenwagen zum C2.11

150 Jahre Bus, 135 Jahre Tram, 40 Jahre U-Bahn: Die Münchner Verkehrsgesellschaft feiert am Wochenende drei Jubiläen. Ein Blick auf die Fahrzeuge des Münchner Nahverkehrs der Vergangenheit und Zukunft. In Bildern.

Simon Leonhardt

19 Bilder

Mvg Jubiläum

Quelle: Archiv SWM/MVG

1 / 19

150 Jahre Bus, 135 Jahre Tram, 40 Jahre U-Bahn: Mit einem historischen Korso durch die Maximilianstraße und einem Tag der offenen Tür in den Betriebshöfen begeht die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) am Samstag ihre Jubiläen. Ein Blick auf die Fahrzeuge des Münchner Nahverkehrs der Vergangenheit und Zukunft. In Bildern.

Der erste Bus Münchens war eine Kutsche. Der sogenannte "Groschenwagen" des Fuhrunternehmers Michael Zechmeister verkehrte ab 1861 regelmäßig zwischen Hauptbahnhof und Mariahilfplatz. Eine Fahrt kostete ungefähr einen Groschen, daher der Name.

Seit 1897 fahren die Busse in München motorisiert. Allerdings waren die ersten Fahrzeuge unheimlich laut und nicht besonders bequem. Viele der ersten privaten Busgesellschaften mussten ihren Betrieb bald wieder einstellen.

Mvg Jubiläum

Quelle: Archiv SWM/MVG

2 / 19

1934 schaffte sich die Stadt ihre eigenen Busse an. In den vierziger Jahren fuhren sogar Doppeldecker in München. Nach dem Krieg ging es auf den Straßen wieder einstöckig zu, wie diese Aufnahme von 1951 zeigt.

mvg jubiläum

Quelle: Archiv SWM/MVG

3 / 19

1948 wurde die erste Oberleitungs-Buslinie in Betrieb genommen. Aufgrund der langen Stromabnehmer wurden die Fahrzeuge von der Bevölkerung auch "Stangerlbusse" genannt.

Mvg Jubiläum

Quelle: Archiv SWM/MVG

4 / 19

In den sechziger Jahren wurden die Oberleitungs-Wägen wieder abgeschafft und durch Gelenkbusse ersetzt. Sie konnten fast doppelt so viele Fahrgäste aufnehmen wie ihre Vorgängermodelle. Wegen des gestiegenen Verkehrsaufkommens wurden immer mehr Trambahnlinien durch Busstrecken ersetzt.

Museum der Münchner Verkehrsgesellschaft, 2007

Quelle: Stephan Rumpf

5 / 19

An diese Wägen können sich viele noch erinnern. Sie brachten die Fahrgäste bis in die neunziger Jahre ans Ziel. Doch nach und nach...

Bus des MVV, 2005

Quelle: Stephan Rumpf

6 / 19

... wurden sie durch neue Niederflur-Busse ersetzt. Durch die niedrige Bauweise des Fahrzeugbodens erleichtern sie mobilitätsbehinderten Fahrgästen den Einstieg. Hier ein neueres Modell von 2010.

-

Quelle: Andreas Heddergott

7 / 19

Zur Zeit testet die MVG Busse mit Hybridtechnologie: Die Fahrzeuge mit Dieselmotor und Elektroantrieb kosten zwar mehr, verbrauchen aber weniger Sprit und sind dadurch umweltverträglicher.

Mvg Jubiläum

Quelle: Archiv SWM/MVG

8 / 19

Auch die Tram war am Anfang noch auf die eine Pferdestärke angewiesen. 1876 wurde Münchens erste Linie vom Promenadenplatz zur Nymphenburger Straße eingeweiht. Sieben Jahre später gab es auch Dampftrambahnen. Die Erste fuhr mit einer Geschwindigkeit von acht Kilometern pro Stunde vom Stiglmaierplatz bis zur Notburgastraße in Nymphenburg.

Münchner Trambahn um 1926

Quelle: DPA

9 / 19

Ab 1897 wird das Tramnetz elektrifiziert. Diese Aufnahme zeigt einen Triebwagen um das Jahr 1926.

Mvg Jubiläum

Quelle: Archiv SWM/MVG

10 / 19

Mitte der fünfziger Jahre wurde die letzte Trambahn mit "Stangerl" aus dem Verkehr gezogen...

Mvg Jubiläum

Quelle: Archiv SWM/MVG

11 / 19

...und durch "Straßenbahn-Großraumwägen" ersetzt. Die Baureihe M blieb über 40 Jahre lang im Einsatz und ist Kult unter Trambahnfreunden. Ein einziger Wagen dieses Typs ist heute noch fahrtüchtig und wird für Sonderfahrten und Stadtrundfahrten genutzt.

Mvg Jubiläum

Quelle: Archiv SWM/MVG

12 / 19

1967 kamen die Trambahnen der Baureihe P auf die Schiene. Heute verkehren noch sechs dieser Wägen. Zwei davon werden ausschließlich für Sonderfahrten eingesetzt, zum Beispiel als "Christkindl-Tram" zur Adventszeit.

Straßenbahn, ÖPNV, öffentlicher Nahverkehr

Quelle: Stephan Rumpf

13 / 19

Modelle im öffentlichen Nahverkehr:Straßenbahn

In den achtziger Jahren beschloss der Münchner Stadtrat, wieder mit der Tram als Ergänzung zu Bus und U-Bahn zu planen. 1990 kam mit dem Modell R1.1 der erste neue Wagen seit über 20 Jahren zum Einsatz.

Die Baureihe R2.2 sieht fast genauso aus, allerdings gibt es in ihr keine Podeste mehr im Fahrgastraum, mehr Platz für Kinderwägen und Rollstuhlfahrer, sowie einen Rollstuhllift an der ersten Tür. Zurzeit werden diese Bahnen modernisiert und sehen nun dadurch fast so aus wie...

Straßenbahn nach Grünwald, 2004

Quelle: Catherina Hess

14 / 19

... die Modelle des Typs R3.3. Als sie um die Jahrtausendwende angeschafft wurden gab es einen großen Aufschrei in der Münchner Bevölkerung: Die Trambahnen sind nicht mehr weiß-blau, sondern weisen einen lila-blauen Farbton auf. Eine Boulevardzeitung nannte sie von da an nur noch die "Lila Kuh" und startete ein Bürgerbegehren gegen die neue Farbe. Erfolglos.

MVG präsentiert neue Straßenbahn, 2009

Quelle: Stephan Rumpf

15 / 19

Die vor zwei Jahren vorgestellte "Variobahn" ist ebenfalls im neuen Blauton gehalten. Die MVG verspricht in der neuen Tram noch mehr Platz und Komfort.

-

Quelle: oh

16 / 19

Der Bau und Ausbau des Münchner U-Bahn-Netzes ersetzte seit 1971 viele Trambahnlinien. Die ältesten Wägen des Typs A fahren immer noch. Zu erkennen sind sie an den unterteilten Fenstern und hydraulischen Türen, die sich getrennt voneinander öffnen lassen.

-

Quelle: oh

17 / 19

Bei den U-Bahn-Wägen des Typs B öffnen sich stets beide Türflügel, außerdem ist die Frontscheibe der Fahrerkabine durchgängig. Die Bahnen wurden von 1987 bis 1995 gebaut und fahren bis zu 80 Kilometer in der Stunde. 290 Passagiere passen in einen Langzug.

-

Quelle: oh

18 / 19

Die neuen Bahnen vom Typ C sind die ersten Wägen, in denen man vom vorderen Teil des Zuges bis ganz nach hinten durchgehen kann. Durch ihr geräumiges Inneres finden knapp 900 Passagiere in einer dieser U-Bahnen Platz.

-

Quelle: oh

19 / 19

In zwei Jahren soll die zweite Generation des Modells, der Typ C2.11, an die MVG ausgeliefert werden. Durch Vergrößerung der Stehplatzbereiche zwischen den miteinander verbundenen Wägen wird die Fahrgastkapazität in den neuen Zügen auf 940 erhöht. Außerdem fahren diese neuen U-Bahnen mit 90 Kilometern pro Stunde 10 km/h schneller als die bisherigen drei Modelle.

© sueddeutsche.de/leos/sonn
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: