Mode:Anziehungspunkte

Neun Designer sind für den Münchner Modepreis nominiert - bis zum 7. März kann man über den kreativsten Kopf abstimmen

Von Franziska Gerlach

Sichtbarkeit und Synergien sind wichtig, wenn man als junger Designer auf die Beine kommen möchte. Beides will der Münchner Modepreis, den die Stadt nach 2016 und 2018 bei einer Gala am 10. März nun zum dritten Mal vergibt, den teilnehmenden Designern ermöglichen. Denn, wie Manuel Pretzl (CSU), Zweiter Bürgermeister und Leiter des Wirtschaftsreferats, bei der Pressekonferenz, sagte: "Junge Kreative sollen noch ein wenig mehr in München arbeiten, als sie es eh schon tun."

Für den Preis nominiert sind wie in den Jahren zuvor neun Absolventen der Münchner Modeschulen, der Akademie für Mode und Design (AMD), der Deutschen Meisterschule für Mode und der Mediadesign Hochschule (MD.H). Eine Jury an Modefachleuten, in der unter anderem Adrian Runhof und Johnny Talbot vom Münchner Luxuslabel Talbot Runhof sitzen, wird die eingereichten Entwürfe begutachten.

Da selbstredend auch die Münchner etwas von Mode verstehen, wie Wolfgang Fischer anmerkte, Geschäftsführer der Münchner Innenstadt-Unternehmensinitiative Citypartner, können diese beim Publikumspreis bis zum 7. März unter muenchen.de ebenfalls ihren Favoriten wählen. Neun Händler in der Innenstadt zeigen bis dahin die Kollektionen der Modeschulabsolventen. "Die Designer lernen durch die Kooperation, was ein Produkt haben muss, damit es im Einzelhandel funktioniert", sagte Pretzl. Vermutlich wird ihre Arbeit dann das erste Mal gesehen - in den Schaufenstern der Händler, aber auch im Internet: 2018 zählte das Stadtportal in den beiden Wochen vor der Preisverleihung mehr als 55 000 Zugriffe; auch dieses Mal laufen auf muenchen.de/modepreis2020 Filme über die Designer, in der ganzen Stadt hängen Plakate.

Im Sinne von Synergien und Sichtbarkeit sollen von diesem Marketingpaket wohl alle Beteiligten profitieren: Die Stadt kann ihr kreatives Potenzial demonstrieren. Dem Handel ziehen die ausgestellten Kollektionen sicher neugierige Kunden ins Haus. Doch was auch immer Designern zu mehr Aufmerksamkeit verhilft in München, der Stadt der gnadenlosen Mieten: Es ist gut, vor allem, wenn man junge Talente halten will. Wie Theresa Reiter vom Label WE.RE berichtete, die 2016 nominiert war, seien einige ihrer Kommilitonen ins Ausland gegangen. Zwar kehrten die später teils an die Isar zurück: Den Schritt in die Selbstständigkeit hätten aber "nicht viele" gewagt.

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