Süddeutsche Zeitung

Mit Messer und Eisenstangen:Brutale Fehde im Hasenbergl

Jugendliche geraten nach Streit immer wieder aneinander

Eine Fehde zwischen zwei Jugendgruppen im Hasenbergl ist seit Anfang der Woche mehrmals in Gewalt umgeschlagen. Es ging los, als ein 20-Jähriger am Montag gegen 17.15 Uhr auf einem Spielplatz an der Grohmannstraße auf eine Gruppe von acht Personen traf. Drei aus der Gruppe sprachen ihn an, schlugen und traten ihn. Als eine Zeugin einschritt, liefen die Angreifer davon. Der 20-Jährige vermisste nach der Tat sein Handy und eine Halskette. Derzeit prüften die Ermittler, ob er beraubt wurde, teilte die Polizei am Freitag mit. Am selben Abend machte sich der 20-Jährige demnach nach Mitternacht gemeinsam mit seinem 22 Jahre alten Bruder und einem 18-jährigen Freund auf, das Handy und die Kette zu suchen. Dabei stießen sie auf eine Gruppe, bei der der 20-Jährige einige Personen von der Begegnung am Nachmittag erkannte. Wieder kam es zu einer Schlägerei, die von der herbeigerufenen Polizei schnell beendet werden konnte. Im Nachgang leiteten die Beamten gegen den 18-Jährigen Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung ein.

Am folgenden Abend riefen Anwohner die Polizei, weil sich mehrere Personen in einer Grünanlage am Heinrich-Braun-Weg versammelt hatten und Eisenstangen in den Händen hielten. Die Polizisten identifizierten die acht Jugendlichen, die am Montag den 20-Jährigen angegriffen hatten. In den umliegenden Büschen fanden sie Eisenstangen und einen Fleischklopfer. Bei der Befragung kam heraus, dass sie sich mit dem 20-Jährigen zu einer Aussprache und zur Übergabe des Handys verabredet hatten. Am Mittwoch schließlich griffen die beiden Brüder und ihr 18-jähriger Freund in einem Linienbus einen 16-Jährigen an, der an der ersten Tat beteiligt war. Sie zerrten ihn aus dem Bus und schlugen auf ihn ein. Der 18-Jährige verletzte ihn mit einem Messer. Als ein Zeuge einschritt, liefen die Angreifer davon. Nach einer kurzen Fahndung wurden sie gefasst. Ein Richter ordnete Untersuchungshaft an.

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Quelle:
SZ vom 01.08.2020 / anh
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