Mit Hygienekonzept:Turnen, Toben, Malen

Trotz virusbedingter Änderungen gibt es viele Ferienprogramme

Von Ramona Dinauer

Im Olympiapark bietet sich in diesem Jahr nicht das gewohnte Bild. Dort stehen nicht die roten Zirkuszelte von Lilalu, sondern Fahrgeschäfte spielen ihre Schlager. Lilalu, das Ferienprogramm der Johanniter, brachte im letzten Jahr mehr als 2700 Kinder auf das Gelände. Tausende Buben und Mädchen auf einem Fleck - mittlerweile unvorstellbar. Doch auch unter veränderten Rahmenbedingungen sind in München diverse Ferienprogramme auf die Beine gestellt worden. Lilalu etwa trotzt Corona mit 1400 Plätzen in Workshops. "Da viele Eltern ihren Urlaub wegen der Betreuung zu Hause schon vor den Ferien aufgebraucht hatten, haben wir Workshops nachgerüstet", sagt Vera Tichy vom Lilalu-Bildungs- und Ferienprogramm.

Ähnlich wie Mini-München hat sich Lilalu in diesem Jahr dezentral organisiert. Die Programme sind auf Schulturnhallen und Sportplätze aufgeteilt worden. Bis zu zehn Kinder zwischen sechs und 13 Jahren können bei den Workshops jeweils mitmachen. Neben fünftägigen Programmen gibt es auch eintägige Workshops, zum Beispiel Ballsport im Olympiapark. Trotz der reduzierten Teilnehmerzahl gibt es noch viele freie Plätze, sagt Tichy. Die Kreativwerkstatt und die Dance Academy finden auch statt.

Zusätzlich haben die Organisatoren Programme geschaffen, die ohne körpernahe Hilfestellungen auskommen und die Kinder trotzdem kreativ sein lassen. So zum Beispiel das Schauspieltraining "On Stage" oder ein Workshop mit Seilspringen und Hula Hoop. Außerdem neu im Lilalu-Programm: "Manegenzauber". Hier wird Einradfahren, Kinderyoga und Jonglage jeweils fünf Tage lang in den einzelnen Ferienwochen geübt.

Als Akrobaten und Akrobatinnen ausprobieren können sich Kinder außerdem im Zirkus Pumpernudl des Vereins Spielen in der Stadt. Ganz spontan können Eltern ihre Schützlinge an den Spielstätten unter freiem Himmel abgeben. 50 Kinder auf einem Platz lässt das Hygienekonzept zu. Ebenfalls umsonst ist die Spieleaktion im Luitpoldpark, wo der Verein Spielkultur am letzten Augustwochenende unter anderem Malen und Fußball anbietet. Jeden Freitagnachmittag können Kinder mit ihren Eltern auf dem Abenteuerspielplatz in Riem toben und Kaninchen und Ziegen besuchen. Der Echo-Verein hat eine interaktive Schnitzeljagd gestaltet und nimmt Jugendliche mit auf Tagesausflüge.

Zum Teil sind die Ferienprogramme schneller ausgebucht wegen der kleineren Gruppen. Zum Teil haben viele ihre Kinder aus Unsicherheit wieder abgemeldet, sagt Elias Eberl vom Kreisjugendring (KJR). Die meisten Angebote finden trotz Corona statt. Nur mit weniger Teilnehmern. So fahren die Betreuer mit 60 statt mit 100 Kindern ins Ferienlager am Walchensee. Die Vorfreude sei groß, auch wenn sich die Kleingruppen untereinander nicht zu nahe kommen dürfen. "Vielleicht machen wir dann einfach mehrere Lagerfeuer", sagt Eberl. Die Ferienprogramme in den vergangenen Wochen zeigten, wie diszipliniert sich die Kinder und Jugendlichen an Abstandsregeln halten können. "Die kennen das alle schon aus der Schule", sagt Eberl. In der Stadt hat der KJR eine Pop Up Stage organisiert. Von Freitag an sollen sich Jugendliche hier zu Musik-und Kunstaktionen treffen. Dass auf Abstand wieder gespielt statt gelernt werden kann, freut auch die Eltern. "Alle Eltern mit denen ich gesprochen habe, waren richtig froh, dass es heuer Ferienprogramme gibt", sagt Eberl, "die Nachfrage war fast genauso groß wie sonst."

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