Missglückter Rettungsversuch:Orang-Utan bricht Nachwuchs das Genick

Bei einem missglückten Befreiungsversuch aus einem Deckennetz hat ein Orang-Utan im Münchner Tierpark Hellabrunn einem einjährigen Jungtier das Genick gebrochen.

Wie der Zoo am Montag mitteilte, war der Tod von "Anni" am vergangenen Freitag eine Verkettung unglücklicher Umstände.

Ein Bild aus glücklichen Tagen: Orang-Utan-Mutter "Matra" mit Baby "Anni". (Foto: Foto: ddp/Oliver Lang)

Das Orang-Mädchen war nach dem Ergebnis der Unfalluntersuchung auf die Oberseite des unter der Decke gespannten Netzes geklettert. Als es wieder zu seiner Mutter "Matra" klettern wollte, fand es nicht mehr zurück. Unglücklicherweise habe Papa "Bruno" versucht, die Kleine durch die Netzmaschen herunter zu ziehen, meldete der Zoo. Dabei habe er seiner Tochter das Genick gebrochen.

"Unsere Tierpfleger hatten vergeblich versucht, ihn mit Wasserduschen davon abzuhalten", hieß es in der Mitteilung. Schließlich habe ihn die Tierärztin mit einem Blasrohrpfeil betäubt. Zu diesem Zeitpunkt sei es allerdings schon zu spät gewesen. "Wenn wir am Unglückstag nicht unmittelbar Stellung zu dem tragischen Ende der kleinen "Anni" genommen haben, so aus dem einen Grund, weil wir die genaue Unfallursache ermitteln wollten", teilte der Tierpark mit.

Beim einem Lokaltermin mit Sachverständigen habe die genaue Vermessung des Wandabstandes zum Netz gezeigt, "dass an einer Stelle (...) die geforderten 10 Zentimeter nicht eingehalten waren". Dadurch habe "eine schmale optisch unauffällige Kluft von 16 Zentimeter Länge" bestanden, durch die "Anni" hindurch geklettert war". Die Kluft werde nun gesichert, hieß es.

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