Missbrauchsgutachten zum Münchner Erzbistum: Im Zweifel für die Kirche

Missbrauchsgutachten zum Münchner Erzbistum: Lorenz Wolf werden Fehler im Umgang mit Missbrauch vorgeworfen. Der promovierte Kirchenjurist ist seit 1997 Chef des Kirchengerichts, Domdekan und er leitet das Katholische Büro in Bayern.

Lorenz Wolf werden Fehler im Umgang mit Missbrauch vorgeworfen. Der promovierte Kirchenjurist ist seit 1997 Chef des Kirchengerichts, Domdekan und er leitet das Katholische Büro in Bayern.

(Foto: Catherina Hess)

Domdekan Lorenz Wolf ist ein einflussreicher Mann in der Erzdiözese, als Leiter des Kirchengerichts hat er immer wieder mit Missbrauch zu tun. Die Gutachter werfen ihm vor, dabei einige Fehler gemacht zu haben.

Von Bernd Kastner, Nicolas Richter und Annette Zoch

Erzbischöfe und Generalvikare werden im Missbrauchsgutachten zum Münchner Erzbistum namentlich benannt und teils heftig kritisiert. Und es wird Lorenz Wolf genannt, der als einziger weder Bischof noch Generalvikar ist. Die Gutachter der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) werfen auch ihm Fehler im Umgang mit Missbrauch vor. Der promovierte Kirchenjurist Wolf ist seit 1997 Offizial, also Chef des Kirchengerichts, er leitete zudem von 1997 bis 2009 das Referat Recht im Ordinariat; und er ist Domdekan. Dass Wolf obendrein das Katholische Büro in Bayern leitet, das die Verbindung zur Politik hält, und dem Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks vorsitzt, spielt keine direkte Rolle, lässt aber ahnen, wie einflussreich Wolf im Kirchenkosmos ist.

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