Milbertshofen:Zwei Männer fahren Autorennen auf dem Frankfurter Ring

Der BMW und der Golf seien mit mehr als 100 Stundenkilometern auf dem Ring gefahren und hätten mehrere andere Autos "rechts und links überholt".

Von Gerhard Fischer

Zwei junge Münchner haben sich am Samstagabend offenbar ein Rennen auf dem Frankfurter Ring in Milbertshofen geliefert - sie fuhren dabei schneller als 100 Stundenkilometer.

Die Polizei teilte mit, dass zwei ihrer Beamten gegen 23.10 Uhr zwei Autos beobachtet hätten, die "an einer zuvor roten Ampel mit laut quietschenden und durchdrehenden Reifen losfuhren". Der silberne BMW und der schwarze Golf seien mit mehr als 100 Stundenkilometern auf dem Ring in westlicher Richtung gefahren und hätten mehrere andere Autos "rechts und links überholt". Die beiden Polizisten folgten ihnen.

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An der Kreuzung Frankfurter Ring und Schleißheimer Straße mussten der 22-jährige BMW-Fahrer und der 20-jährige Golf-Fahrer an einer roten Ampel anhalten. Dort hinderten sie die Polizisten an der Weiterfahrt. Die jungen Männer, die aus dem Stadtteil Hasenbergl kommen, müssen sich nun wegen "der Straftat eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens verantworten", teilte die Polizei mit.

Der Staatsanwalt habe die beiden Autos und die Führerscheine beschlagnahmen lassen. Der Paragraf 315d des Strafgesetzbuches, in dem es um verbotene Straßenrennen geht, wurde erst im Herbst 2017 verschärft - seitdem ist es erlaubt, in solchen Fällen die Autos aus dem Verkehr zu ziehen. Anwohner in Milbertshofen klagen schon seit längerer Zeit über illegale Straßenrennen in ihrem Stadtteil. Erst Ende Januar hatten sich ein 21-Jähriger und ein 34-Jähriger ein Rennen in der Neuherbergstraße geliefert - und waren dann mit 180 Stundenkilometren vor der Polizei geflüchtet.

© SZ vom 26.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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