Milbertshofen:Probebetrieb für mehr Sicherheit

Neuer Standort der Bushaltestelle Moosacher Straße soll Kreuzung entschärfen

Von Nicole Graner, Milbertshofen

Der Unfall, bei dem an der gefährlichen Kreuzung Schleißheimer und Moosacher Straße im Mai ein neunjähriges Mädchen gestorben ist, hat viele im Viertel aufgerüttelt, auch die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Milbertshofen-Am Hart. Diese Kreuzung gilt schon lange als Unfallschwerpunkt, es war vielen klar, dass dort etwas verbessert werden musste. Eine unübersichtliche Straßensituation mit vielen rückstauenden Autos, Bussen, vielen Fußgängern und Radfahrern erfordert schon jahrelang an dieser Stelle von allen Verkehrsteilnehmern eine hohe Konzentration. Eines der Probleme ist, dass die Autos, die von der Schleißheimer Straße Richtung Bertholdstraße in die Moosacher Straße abbiegen wollen, es oft nicht können. Die Busse, die an der Haltestelle der nordwestlichen Seite der Moosacher Straße halten müssen, lassen den Verkehr oft zurückstauen. Fußgänger, Radfahrer und Schulkinder müssen sich oft zwischen den stehenden Fahrzeugen einen Weg suchen.

Das sollte sich schnell ändern. Denn die Freien Wähler/ÖDP im BA hatten in einem Dringlichkeitsantrag im September noch einmal gefordert, die Situation nach der Anbringung von deutlichen Straßenmarkierungen an der gefährlichen Kreuzung weiter zu entschärfen. Zum Beispiel mit der Verlegung der Bushaltestelle an die östliche Seite - und vor allem vor die Kreuzung. Dieses Anliegen wurde vom gesamten BA massiv unterstützt. Nun kam die Antwort der Stadt. Sie habe im Juli bereits die Verlegung der Haltestelle Moosacher Straße um 40 Meter weiter westlich angeordnet: probeweise und für die Dauer von drei Monaten. Seit Anfang August läuft der Probebetrieb.

Ein erstes Fazit machte die Stadt nach einer Ortsbegehung der Unfallkommission Ende August auch: Es sei eine "erste Verbesserung für den Verkehrsfluss" eingetreten. Allerdings: Der Rückstau sei nach wie vor vorhanden, sobald zwei Busse gleichzeitig die Haltestelle anfahren würden. Eine Formulierung, die der BA so nicht gelten lassen wollte. "Die Antwort ist doch alles andere als befriedigend", erklärt Thomas Schwed (CSU) in der jüngsten BA-Sitzung. Die Haltestelle würde nämlich von drei Bussen angefahren, eine Verbesserung sei daher nicht abzusehen. Entweder man gebe die Bushaltestelle gleich auf, oder verlege sie eben auf die östliche Seite der Kreuzung, so sein Vorschlag.

Die Stadt allerdings sah in dem vom BA vorgeschlagenen neuen Standort keine Lösung. Er wirke sich "ungünstig auf die Umsteigesituation der Fahrgäste" und besonders der Schüler aus, die dann den Kreuzungsbereich noch einmal zusätzlich queren müssten. Außerdem müssten bei einer Verlegung der Haltestelle in den Frankfurter Ring Bäume gefällt werden. "Die Verkehrssicherheit müsste doch in diesem Fall wichtiger sein als die Bäume", ärgerte sich Jürgen Trepohl (Grüne). Auch erregte sich der BA darüber, dass er über die Ortstermine nicht informiert worden sei. "Obwohl klar war, dass das für uns ein sehr wichtiges Thema ist", betont Schwed.

Die Haltestelle soll, so entschied die Stadt dann nach einem weiteren Ortstermin im September, noch weiter nach Westen verlegt werden - auf Höhe Moosacher Straße 4. Der BA indes stimmte der Vorlage nicht zu und fordert die Stadt erneut auf, die Haltestelle auf der östlichen Seite in Betracht zu ziehen.

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