Milbertshofen:Per Skype an die Werkbank

Milbertshofen: Am Computer statt an der Werkbank: Der 13-jährigen Mila hat das Mädchen-Technikcamp trotz der Corona-Einschränkungen gefallen.

Am Computer statt an der Werkbank: Der 13-jährigen Mila hat das Mädchen-Technikcamp trotz der Corona-Einschränkungen gefallen.

(Foto: privat)

Mädchen-Technikcamp bei Knorr-Bremse dieses Jahr nur online

Von Ilya Portnoy, Milbertshofen

Mila hatte sich schon aufs Schweißen und Löten in der Werkshalle gefreut, doch daraus ist nichts geworden. Anstelle einer ganzen Ferienwoche beim Bremsenhersteller Knorr-Bremse hat sich die Schülerin beim Online-Technikcamp für Mädchen mit Input über den Laptop begnügen müssen. Mit Skype die Berufswelt der Zukunft erkunden? Es kann funktionieren.

Im Gespräch mit Auszubildenden und Studierenden, die parallel dazu bereits in ihrem künftigen Beruf arbeiten, hatten acht Schülerinnen die Chance, einmal die Perspektive zu wechseln. Das hat Mila besonders gefallen. Es sei spannend gewesen, Infos "aus erster Hand" zu erhalten. Für die 13-Jährige ist es "schade, dass Technik oft mit Jungs verbunden wird". Sie war über ihren Zeitung lesenden Vater auf das Camp aufmerksam geworden.

Auf der Agenda des Camps, das Teil der "Bildungsinitiative Technik - Zukunft in Bayern 4.0" ist, standen unter anderem eine virtuelle Führung durchs Unternehmen und ein Bewerbungstraining. Einfühlsam und kindergerecht führte Florence Bröcheler, Ausbildungsleiterin am Standort München bei Knorr-Bremse, durchs Programm und ließ dabei keine Frage offen.

Die Projektleiterin des Technikcamps, Madlen Rast vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw), zeigte sich einerseits enttäuscht, dass die Veranstaltung nicht unter den üblichen Bedingungen habe ablaufen können. Dieses Jahr konnten sich lediglich acht Mädchen von zwölf bis 14 Jahren am Camp beteiligen - und das nur vom heimischen Computer aus. Das Programm musste auf einen Tag komprimiert werden. Immerhin bestand aber die Möglichkeit der Berufsorientierung und es gab Einblick in die Arbeitsabläufe bei Knorr-Bremse, insbesondere am Standort München.

Einen konkreten Beruf hat Mila noch nicht ins Auge gefasst, von der Vielfalt der Möglichkeiten war sie nach dem Technikcamp aber beeindruckt. Nun will die Achtklässlerin "die Augen offen halten" und irgendwann, wenn Corona vorbei ist, mal ein echtes Praktikum erleben. Dann könnte sie mit den anderen Teilnehmerinnen besser ins Gespräch kommen und außerdem in der Werkshalle selbst Hand anlegen.

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