Milbertshofen:Kunst, Kultur und eine gute Küche

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Ein Hauch von Nepal: Mit Tanz und Musik zeigten diese Kinder im Kulturhaus Milbertshofen, was das Besondere an ihrer Kultur ist. (Foto: Privat)

Das Dialogcafé im Kulturhaus Milbertshofen setzt nun auf Kulinarik, damit sich die Menschen im Viertel näherkommen

Von Jerzy Sobotta, Milbertshofen

Wo lernt man sich noch besser kennen als beim Essen? Beim gemeinsamen Kochen. Mit dieser Idee will Isabella Hernadi die Nachbarschaft zusammenbringen und hat sich dafür eine Veranstaltungsreihe überlegt: Das Dialogcafé, eine kulinarische Weltreise quer durch Milbertshofen. Denn die Menschen aus dem Viertel kommen aus allen Teilen der Welt. Viele treffen sich in Kulturvereinen, die ihre Traditionen aus den Herkunftsländern pflegen. Diese könnten sie doch auch ihren Nachbarn näher bringen, hat sich Hernadi vom Kulturhaus Milbertshofen gedacht. Und so wird seit Kurzem zusammen gekocht, getanzt und musiziert.

Den Auftakt haben im Frühling Nepalesen vom Verein "Himalayan Pariwar" mit einem traditionellen Büfett gemacht. Beim Essen haben sie Fotos gezeigt und über ihr Land erzählt: über die Berge und die Natur, aber auch über Politik und die Landessprache. Dabei konnte man zum Beispiel erfahren, dass einige Worte im Nepalesischen dem Deutschen überraschend ähnlich sind, weil sie aus der gleichen indogermanischen Sprachfamilie stammen.

Fast 50 Leute sind gekommen, darunter auch viele Deutsche, die begierig waren, etwas über Nepal zu erfahren. Auch für die nächsten Treffen haben sich schon Vereine angekündigt, um die Kultur ihrer Herkunftsländer zu präsentieren: Bulgaren, Uiguren, Mazedonier. "Hier in Milbertshofen kann man so viel über fremde Länder und die Lebenswege der Menschen erfahren, die hergekommen sind", sagt Hernadi, die die Festessen veranstaltet.

Anlass für den neuen Zyklus ist auch, dass das Kulturhaus selbst einen neuen Nachbarn hat: Das Stadtteilzentrum, das erst vergangenen Oktober auf dem Grundstück nebenan eingeweiht worden ist. Nun kooperieren die beiden Häuser bei der Veranstaltungsreihe, die im neuen Stadtteilzentrum in einem großen hellen Saal mit Küche stattfindet.

Der Name "Dialogcafé" ist eigentlich den wöchentlichen Treffen entlehnt, die an hunderten Orten in ganz Deutschland stattfinden, darunter auch seit zwei Jahren im Kulturhaus. Jeden Mittwochabend treffen sich dort Zugewanderte und Deutsche, um auch außerhalb des Deutschunterrichts die Sprache zu üben und sich kennenzulernen. Darunter sind neu angekommene Flüchtlinge genauso wie alteingesessene Münchner. Auch Studenten aus aller Welt kämen, vor allem jene, die in Milbertshofen wohnen, sagt Hernadi. Die gemeinsamen Tafelrunden, die nun etabliert werden sollen, versteht sie als eine Erweiterung dieser wöchentlichen Dialogcafés.

Den nächsten Stopp auf der Landkarte macht das Dialogcafé in Bulgarien: Neben landestypischen Speisen ist auch Folkloretanz und bulgarische Popmusik angekündigt. Sonntag, 2. Juni, ab 18 Uhr im Stadtteilzentrum an der Schleißheimer Straße 336 (4. OG). Unkostenbeitrag für Essen und Getränke: 8 Euro. Anmeldung unter Telefon 089/354 37 57.

© SZ vom 28.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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