Süddeutsche Zeitung

Milbertshofen:Grüne Offensive

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Verein Icoya initiiert Aktion "Hochbeete für die Großstadt"

Von Mira Brünner, Milbertshofen

Die einen backen in diesen Zeiten Bananenbrot, andere entwickeln eine Begeisterung fürs Spazieren - oder entdecken ihren grünen Daumen. Damit Letzteres nicht am Zugang zu einem Garten oder am eigenen Einkommen scheitern muss, hat die gemeinnützige Organisation "International Connection Of Young Artists" (Icoya) das Projekt "Hochbeete für die Großstadt" initiiert. Die Aktion will im wahrsten Sinne des Wortes zurück zu den Wurzeln, will Kindern und Jugendlichen ein Gefühl fürs Gärtnern vermitteln. "Viele haben da überhaupt keinen Zugang mehr", sagt Gerda Kindelán Roché vom Geschäftsführenden Vorstand des Vereins. Tomaten würden viele nur abgepackt aus dem Supermarkt kennen. Das wolle sie mit dem Projekt ändern, zeigen, wie so eine Tomatenpflanze wirklich aussieht und nebenbei zur gesunden und natürlichen Ernährung animieren.

Im vergangenen Jahr hat der Verein gemeinsam mit Familien mobile Kräuterkästchen gebaut, gestaltet und bepflanzt. Dieses Mal soll es eine Nummer größer werden. Damit möglichst viele Personen von der diesjährigen Aktion profitieren können, will der Verein sozialen Einrichtungen, wie Wohnheimen, Unterkünften für Geflüchtete und Waisenhäusern Paletten-Hochbeete zur Verfügung stellen. Diese sollen dann unter Anleitung zusammengebaut, individuell gestaltet und bepflanzt werden. Und da die Aktion ganz im Sinne der Nachhaltigkeit steht, dürfen die Einrichtungen die Hochbeete nach Ende des Projektes auch behalten. Im Spätsommer ist dann Erntezeit, und wenn Corona es zulässt, wird diese mit den fleißigen Junggärtnern gemeinsam mit einem selbstgekochten Festessen aus den selbstangebauten Zutaten gefeiert. Der Plan ist, dass dabei auch ein Kochbuch entsteht, bei dem gerade die jungen Menschen mit Migrationsgeschichte dazu eingeladen sind, ihr kulturelles Wissen zu teilen.

Bis Ende März läuft die Bewerbung für das Projekt, Mitte April werden dann die ersten Paletten ausgeliefert. Um die Kosten tragen zu können, bittet Icoya um Spenden. Eine kleine Förderung von der Stadt hat das Projekt zwar, aber: "Je mehr Spenden wir noch bekommen, desto mehr Einrichtungen können auch noch in den Genuss kommen, so ein Hochbeet zu bekommen", so Kindelán Roché. Denn gerade in dieser Zeit sei es für junge Menschen nicht nur wichtig, sich um etwas zu kümmern. Es sei obendrein besonders schön, etwas wachsen zu sehen. Wer mitmachen möchte, kann sich bis Dienstag, 30. März, anmelden unter: info@icoya-muenchen.de.

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Quelle:
SZ vom 20.03.2021
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