Milbertshofen:Blech statt Blumentrögen und Bänken

Parkende Autos am Curt-Mezger-Platz, vor dem Kulturhaus Milbertshofen

Autos allerorten: Der Curt-Mezger-Platz ist eine Abstellfläche.

(Foto: Florian Peljak)

Der Curt-Mezger-Platz wird als Parkplatz wahrgenommen, obwohl er eigentlich Flaneuren vorbehalten ist - nun wollen die Lokalpolitiker Autos aussperren

Von Nicole Graner, Milbertshofen

Verbotsschilder, rigoroses Abschleppen und viele mahnende Worte - genützt hat alles nichts. Auf dem Curt-Mezger-Platz direkt vor dem Kulturhaus Milbertshofen und vor der Dankeskirche wird immer und immer wieder geparkt. Selbst die Polizei erklärte in vielen Sitzungen des Bezirksausschusses Milbertshofen-Am Hart, allmählich "machtlos" zu sein. Um das Parken einzudämmen, müssten, so betonten die Polizeibeamten stets, regelmäßig Kontrollen durchgeführt werden. Doch dafür sei einfach nicht genug Personal vorhanden.

Der Grund, warum nicht nur zu Veranstaltungen im Kulturhaus auf dem Platz geparkt wird, ist einfach: Er lädt dazu ein. Nichts steht den Parkplatzsuchenden im Weg. Keine Poller, keine Blumentröge, kein Brunnen, nicht einmal Bänke. Und die Fußgänger, für die der Platz eigentlich gedacht ist, gehen darüber, aber halten sich - außer beim Freitags-Wochenmarkt - kaum länger auf. Es gibt ja nichts zum Verweilen. Die Aufenthaltsqualität hat sich zwar ein bisschen verbessert, seitdem das Café im Kulturhaus ein paar Sitzmöglichkeiten und Tische herausgestellt hat. Doch das war's auch schon. Immer wieder hat das Team des Kulturhauses Milbertshofen auf diesen Zustand hingewiesen, hat versucht, den Platz mit in das kulturelle Programm einzubeziehen, zum Beispiel mit Theaterproduktionen ("Der Curt-Mezger-Platz erzählt", 2010. Inszenierung: Tristan Berger) zu beleben. Und auch die Lokalpolitiker beklagten den "toten" Platz. Nun macht die FDP erneut einen Vorstoß, zumindest was die Parksituation betrifft. Claus Wunderlich (FDP) wünscht sich, dass der Platz baulich so "optimiert" wird, dass das illegale Parken und Befahren des Fußgängerbereichs unterbunden wird. Die Stadt solle noch bis Ende des Jahres "geeignete" Maßnahmen ergreifen, zum Beispiel mit Pfosten oder Ketten Autofahrer daran hindern, zu parken. Besonders vor der Tiefgarageneinfahrt zum Kulturhaus.

Das gesamte Gremium des Stadtbezirks zeigte sich sofort mit diesem Vorschlag einverstanden. Allerdings wünschte sich Leo Meyer-Giesow (ÖDP) lieber Pflanztröge als Absperrungen. Kein Problem, Hauptsache - und darin sind sich alle Mitglieder des Bezirksausschusses einig - es geschehe überhaupt etwas. Auch das Kulturhaus sei erneut dabei, erklärte Wunderlich weiter, wenn man einen neuen Vorstoß in Sachen Platznutzung unternehme. Es wünsche sich vor allem Fahrradständer. Aber besondere, schön gestaltete. "Die Verhandlungen und Gespräche mit der Stadt, aber auch mit den Planern, die den Kinderspielplatz am Christoph-von-Gluck-Platz gestaltet haben, sind da wohl schon weit gediehen", sagte Wunderlich.

Für alles offen - so könnte man die Devise des Gremiums zusammenfassen. Nur passieren müsse bald etwas. Auch die SPD hofft, dass der Platz endlich bald schöner aussehen könnte. "Ich bin sehr gespannt, was dabei herauskommt", sagte die Fraktionssprecherin Susanne Schneider-Geyer. Die Skepsis, die aus diesen Worten herausklingen mag, ist nicht unbegründet. Schließlich wurde der Platz ja schon 2007/2008 neu gestaltet - getan hat sich bis jetzt nicht viel. Im Sinne der Architekten, so hofft Wunderlich, könne es jedenfalls nicht sein, dass der Platz ständig zugeparkt werde.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: