Milbertshofen/Am Hart:Beachtete Bettenburg

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Ein Ensemble, das Ruhe ausstrahlt, oder ein eintöniger Klotz? Die Ansichten zum neuen Komplex MO 82 gehen auseinander. (Foto: Robert Haas)

Stadtspitze feiert beim Richtfest für neuen Hotel-Turm mit

Von Alfred Dürr, Milbertshofen/Am Hart

14 Monate nach Baubeginn steht der Rohbau für das Wohn- und Büroquartier MO 82 an der Moosacher Straße. Es besteht aus dem rund 70 Meter hohen Hotel-Turm mit 21 Geschossen und 465 Zimmern sowie aus weiteren Komplexen, in denen ein Boardinghaus, Büros und Studenten-Apartments vorgesehen sind. An diesem Freitag soll im Beisein von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Stadtbaurätin Elisabeth Merk Richtfest für das markante Projekt in unmittelbarer Nachbarschaft des Olympiaparks gefeiert werden.

Romeo Uhlmann, Chef der Grundkontor Projekt, verweist auf das besondere Konzept des Quartiers. Dort soll ein Zentrum für die verschiedenen Übernachtungs- und Wohnmöglichkeiten auf Zeit entstehen. Der Bedarf dafür sei in München hoch, sagt Uhlmann.

Die Moosacher Straße verändert sich deutlich auf Teilen des einstigen Stammareals des Knorr-Bremse-Konzerns, der weltweit der führende Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge ist. Das Hochhaus wird weithin sichtbar sein. Für den Entwurf des Ensembles sind drei Münchner Büros verantwortlich: Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht sowie Steidle Architekten und das Büro Mahl Gebhard Konzepte.

Die Meinungen über die Gestaltung des Gesamtkomplexes gehen auseinander. Die einen Lokalpolitiker im Viertel loben den modernen urbanen Entwurf, die anderen empören sich über einen Klotz im Münchner Norden und eintönige Fassaden. Auch die Stadtgestaltungskommission setzte sich mit dem Projekt auseinander. Die Architekturexperten stimmten mit klarer Mehrheit dafür. Der Komplex bedeute eine Aufwertung für den Stadtteil, weil er eine gewisse Ruhe ausstrahle und dem Ensemble damit seine spezielle Qualität verleihe, urteilte das Gremium. Ursprünglich war an der Stelle ein spektakulärer gläserner Büroturm vorgesehen, dessen Planungen aber nicht weiter verfolgt wurden.

Mit MO 82 entwickelt sich das Umstrukturierungsgebiet einen großen Schritt weiter. Bereits vorhanden sind das Hotel Leonardo. Auch das Bürogebäude mit dem Namen H2 O ist neu. Das Industriegelände soll nicht nur mit dem Hochhaus und seinen Nachbargebäuden zur attraktiven Wohngegend werden: Hinter diesem Komplex entsteht eine große Wohnanlage. Bis Anfang 2019 soll das Gesamtprojekt MO 82 fertig sein.

© SZ vom 15.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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