Jazz:"Wenn es ein Projekt gibt, das Publikum braucht, dann dieses"

Michael Wollny

Michael Wollny freut sich nach der langen Zwangspause auf die Energie seines Publikums. Für ein Konzert kommt er in die Muffathalle nach München.

(Foto: Joerg Steinmetz)

Der Pianist Michael Wollny spielte für sein neues Album "XXXX" frei improvisierte Konzerte mit prominenten Mitmusikern. Ein Gespräch über die Freude am Risiko, die Bedeutung des Publikums und Musik ohne Sicherheitsnetz.

Interview von Oliver Hochkeppel

Im Dezember 2019 versammelte der Pianist Michael Wollny, Deutschlands international bekanntester Jazzmusiker der jüngeren Generation, für vier Abende im Berliner Jazzclub A-Trane ein neues Quartett um sich. Mit dem amerikanischen Bassisten Tim Lefebvre - durch die Jazzband Rudder, aber auch durch Pop-Produktionen mit Steely Dan, John Mayer oder David Bowies letztem Album "Blackstar" -, dem französischen Sopransaxofon-Neudefinierer Emile Parisien und dem Berliner Schlagzeug-Freigeist Christian Lillinger - soeben mit zwei Deutschen Jazzpreisen ausgezeichnet - ging es völlig ohne Vorgaben ans Improvisationswerk. Neu war außerdem, dass Wollny nicht am Konzertflügel saß, sondern am Fender-Rhodes-E-Piano und diversen Synthesizern. Aus den so entstandenen acht Stunden Musik destillierten Wollny und Lefebvre mit dem Studiozauberer Jason Kingsland in Atlanta das im April bei Act erschienene Album "XXXX". Nach langer Zwangspause wird dieses Experiment jetzt vom Jazzclub Unterfahrt wiederholt - in der Muffathalle, wo dies zugleich das erste Konzert nach vielen Monaten ist.

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