Jura Soyfers „Weltuntergang“ am Metropoltheater:Zum Verderben geht’s immer in die gleiche Richtung

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Eine Gesellschaft kurz vor dem "Weltuntergang": Am Metropoltheater hat sich das Kurzdrama von Jura Soyfer zu einem abendfüllenden Stück ausgewachsen. (Foto: Marie-Laure Briane/Metropoltheater München)

Das Metropoltheater zeigt Jura Soyfers „Weltuntergang“. Der 1939 im KZ Buchenwald gestorbene Autor warnte darin satirisch vor den Nazis, durchleuchtete seine Zeitgenossen. Es ist wohl Zeit, das zu wiederholen.

Kritik von Yvonne Poppek

Jura Soyfer schrieb 1936 sein Kurzdrama „Weltuntergang oder Die Welt steht auf kein’ Fall mehr lang“. Es ist ein politisches Tendenzstück, entstanden für die linke Wiener Subkultur, uraufgeführt auf der Kleinkunstbühne „ABC“ und nach nur wenigen Wochen in schwieriger politischer Lage wieder abgesetzt. Geboren wurde Soyfer 1912 in der Ukraine als Sohn jüdischer Eltern, die mit ihm und seiner Schwester 1920 nach Wien flohen. 1938 entschloss Soyfer sich, selbst noch einmal zu fliehen, mit Skiern über die Schweizer Grenze. Er wurde gefasst, kam unter anderem ins Konzentrationslager Dachau, dann nach Buchenwald, wo er am 16. Februar 1939 im Alter von 26 Jahren an Typhus starb.

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