Messestadt Riem:Nur noch ein Jahr gültig

Neue Geschenkkarte der Riem Arcaden stößt zum Teil auf Kritik

Von renate winkler-schlang, Messestadt Riem

Die Riem Arcaden haben die alten, in Gelb und Rosa gehaltenen Gutscheine ersetzt durch die neue, edel wirkende silbergraue Geschenkkarte. SZ-Leserin Eva Horlacher aus Riem findet es aber gar nicht edel, dass die neue Karte nun nicht mehr drei Jahre gilt, wie es für Gutscheine in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben ist, sondern nur noch eines. Und das nur, weil der Name geändert wurde. Das sei doch spitzfindig. Es komme schon mal vor, dass so ein Gutschein in irgendeiner Kinderschublade vergessen worden sei oder ein Kind ihn bewusst aufhebe, um später, wenn es vielleicht einen weiteren Gutschein geschenkt bekomme, ein größeres Spielzeug zu kaufen. Früher kein Problem, nun aber werde vom 13. Monat an für die Geschenkkarte monatlich eine Sicherungs-Gebühr von 2,50 Euro fällig. Das klinge harmlos, doch ein Zehn-Euro-Gutschein sei damit nach nur vier Monaten wertlos. Da, so erklärt die verärgerte Kundin, verzichte sie künftig gerne.

Die Pressestelle der mfi, der Eigentümerin der Riem Arcaden, erklärt dazu jedoch, das sei alles rechtlich wasserdicht. Es sei auch keine spezielle Riem-Arcaden-Idee, um so den Umbau mitzufinanzieren: Die Geschenkkarte sei bundesweit in allen 27 Einkaufscentern der mfi eingeführt worden. Dabei habe sich der Dienstleister, mit dem die mfi hierbei zusammenarbeite, an der Erfahrung orientiert: In der Regel werde ein Gutschein nach spätestens drei Monaten eingelöst, zumal die Geschenkkarte ohnehin nur mit maximal einhundert Euro aufgeladen werden könne. Bei der neuen Karte sei es vordringlich auch gar nicht darum gegangen, die Gültigkeitsdauer zu begrenzen - man brauchte vielmehr ein neues Produkt, um künftig auszuschließen, dass Kunden sich nur einen Kaugummi kaufen und den Rest des Gutscheinwertes auszahlen lassen. Das sei nun nicht mehr möglich, die Geschäfte seien nun sicher, dass sie dank der Karte auch wirklich Umsatz machen. Die Gebühr diene dem Dienstleister im Übrigen auch dazu, die Unkosten zu decken, denn eine Karte herzustellen, koste ja auch Geld.

Die Geschäftsbedingungen für die silberfarbene Geschenkkarte jedenfalls seien offen und klar dargestellt, jeder Käufer wisse also, worauf er sich einlasse. Wenn das einem Beschenkten nicht passe, sollte er sich wohl eher beim Schenkenden beschweren und nicht beim Einkaufscenter. An Kinder werde die Karte ohnehin nicht verkauft. Kritik an der kürzeren Gültigkeitsdauer und der neuen Gebühr nach Jahresfrist jedenfalls sei bisher nur in Einzelfällen gekommen. Natürlich, so die Sprecherin am Ende ihrer Ausführungen, bemühe man sich, auch die ernst zu nehmen.

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