Messestadt Riem:Kunst auf dem Schulhof

Bezirksausschuss fordert, dass Jugendliche mitentscheiden dürfen

Schüler in der Messestadt sollen mitentscheiden dürfen, welche Kunst auf ihrem Schulhof steht. Das fordert einstimmig der Bezirksausschuss (BA) Trudering-Riem, der über die künstlerische Ausgestaltung des geplanten Schulcampus diskutierte. Von 2021 an sollen sich dort 2 500 Realschüler und Gymnasiasten die freien Flächen teilen.

Kunst am Bau heißen Werke im öffentlichen Raum, die sich unmittelbar mit dem Ort und der Erscheinung des Bauwerks auseinandersetzen. Bei öffentlichen Gebäuden fließen etwa 1,5 Prozent der Baukosten in die Kunst. Bei dem mehr als 230 Millionen Euro teuren Schulcampus entspricht das etwa zwei Millionen Euro. Sie fließen in einen gesonderten Topf, den "Kunstpool Riem". Die Hälfte davon soll für Kunst am Bau ausgegeben werden. So will es der Projektauftrag, der Anfang Juli einstimmig im Stadtrat verabschiedet wurde. Als möglicher Standort für das Kunstwerk wird in dem Dokument der gemeinsame Vorplatz der beiden Schulen und der Volkshochschule genannt.

Der SPD-Antrag im Bezirksausschuss unterstützt das Kunstprojekt. Doch die Stadt solle die konkreten Pläne erst ausarbeiten, wenn sich die künftigen Klassenräume füllen. "Es darf kein Zeitdruck entstehen, damit die Schüler an der Ausgestaltung teilnehmen können", erklärt Maren Salzmann-Brünjes (SPD), eine der Antragstellerinnen. Kunst könne einen wichtigen Beitrag leisten, dass sich die Schüler in ihrer neuen Umgebung wiederfinden und sich mit dem Gebäude identifizieren.

Für die Planung und Erschließung des neuen Schulcampus ist der Maßnahmeträger MRG GmbH verantwortlich. Sein Geschäftsführer Helmut Aschl zeigte sich zuversichtlich, dass eine Beteiligung der Schüler möglich und sinnvoll sei. Doch müsse man bedenken, dass dann nur noch Kunstwerke möglich sind, die nicht während der Bauarbeiten entstehen müssen. Freie Flächen für nachträgliche Projekte, bei denen auch die Schüler mitwirken, seien im Überfluss vorhanden. "Wir sind noch ganz am Anfang, beschlossen ist bisher nur, dass es Geld gibt", sagte Aschl.

Der Antrag des BA-Antrag könnte also auch bei der Stadt auf Wohlwollen stoßen. Dann hätten bei der Kunst auch die Schüler ein Wörtchen mitzureden.

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