Messestadt Riem:Einfahrt nur für Messestädter

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Großer Ansturm: Wenn die Besucher zur Messe - hier die Bauma - strömen, wird es auf den Straßen der Messestadt Riem eng.

(Foto: Christof Stache/AFP)

Die CSU fordert, die Autolawine der Messe-Besucher auszusperren - so wie in Fröttmaning rund um das Fußballstadion

Von Renate Winkler-Schlang, Messestadt Riem

Nach der Bauma 2019 ist vor der Bauma 2022: Für den Bezirksausschuss Trudering-Riem war der Riesenandrang auf dieser Weltmesse in der vergangenen Woche Grund genug, kritische Anmerkungen zum Verkehr mit Forderungen für die Zukunft zu verbinden. Knackpunkt ist dabei offenbar vor allem das Parken. Der Antrag der CSU, die Anwohner der Messestadt mit Einfahrtsverboten vor dem Parksuchverkehr zu schützen, fand im Gremium sofort spontan Zustimmung.

CSU-Sprecherin Magdalena Miehle hatte darauf hingewiesen, dass in der Umgebung der Allianz-Arena bei großen Fußballspielen mit temporärer Sperrung gute Erfahrungen gemacht werden. In der Messestadt mit ihrer Insellage seien solche Maßnahmen noch viel leichter umzusetzen, erklärte die Antragstellerin. Die Zufahrt zu den Parkhäusern in der Messestadt müsse natürlich frei bleiben und die Bewohner sollten für die Bauma-Tage eine Einfahrtslizenz erhalten.

Susan Beer (SPD) ist selbst Betroffene und schilderte dem Gremium anschaulich, wie trotz der von der Messe aufgestellten Posten, die das Wohngebiet schützen sollen, morgens italienische Bauma-Touristen vor ihrem Haus parkten und fragten, wo den nun die Gebühr zu entrichten sei. Beers Meinung: Eine Sperrung schaffe Klarheit auch für diese Messegäste. Schnell weckte das Thema aber weitere Begehrlichkeiten: Nicht nur die Bauma, auch andere Großmessen führten immer wieder zu Parkchaos, man sollte eine Sperrung auch auf diese ausdehnen, hieß es im Gremium, genannt wurde etwa die Handwerksmesse. Und bitte auch die Wohnstraßen in Riem jenseits der Autobahn abriegeln, ergänzte ein Bürger. Und zudem auch die Wege ins Riemer Wäldchen sperren, wo zu Bauma-Zeiten massenhaft campiert werde, fügte ein anderer an: Er habe davon eigens Fotos gemacht für die Messestadt-Bewohnerzeitung take off.

Als die SPD noch einen Antrag mit einigen Unterpunkten einbringen wollte, die auch den Lieferservice der Messe betrafen, verlor der Gremiumsvorsitzende Otto Steinberger (CSU) die Geduld. Er bat, dass sich der Verkehrsunterausschuss bis zur nächsten Sitzung eingehend mit dem Messeverkehr auseinandersetzen und einen Antrag aus einem Guss formulieren solle. Schließlich sei man ja noch rechtzeitig dran vor der Bauma 2022.

Magdalena Miehle hatte dann auch noch vorgeschlagen, die temporäre Fußgängerbrücke über die Autobahn A 94 für die Busfahrgäste von den Parkplätzen an der Hofbräuallee auf Dauer zu erhalten. Doch Rupert Rösch (Grüne) erklärte, dies habe er ebenfalls gefordert und zur Antwort bekommen, dass keiner auf Dauer den Unterhalt der Brücke sicherstellen wolle. Zudem sei sie nicht barrierefrei, sie funktioniere nur, weil die Messe auch hier Personal abstelle, das den Massen den Weg weise. Zudem, so Rösch weiter, sei die Brücke in drei Jahren schnell wieder aufgebaut: "Das dauert auch nicht länger als bei einem Kran." Somit muss sich der Unterausschuss mit diesem Teilantrag der CSU nicht weiter befassen.

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