Messestadt Riem:Die ganze Welt der Bücher

Lokalpolitiker wollen Bibliothek international bestücken

Kinder-, Jugend- und Sachbücher, aber auch Krimis und Romane sollen in der für 2020 versprochenen Stadtbüchereifiliale in der Messestadt Riem nicht nur in Deutsch in den Regalen stehen, sondern auch auf Englisch, Französisch, Türkisch und Arabisch. Das fordert eine junge Bildungswissenschaftlerin und Pädagogin aus der Messestadt in einem Antrag an den Bezirksausschuss Trudering-Riem, den das Gremium ohne Diskussion einstimmig befürwortete.

Sie sei selbst in der Messestadt aufgewachsen und könne sich noch gut erinnern, wie sie mit ihrer kleinen Schwester und ihrer Mutter immer mit der U- und S-Bahn zum Gasteig fahren musste, um Kinderbücher auszuleihen, schreibt die Antragstellerin. Umso mehr freue sie sich, dass nun, "16 Jahre später", endlich eine Bücherei in das Viertel mit 111 oder noch mehr Nationalitäten und einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen komme.

Es sei für fremdsprachig aufgewachsene Kinder sehr wichtig, in der eigenen Sprache wirklich firm zu sein, um auch fundiert Deutsch lernen zu können. Für Zweisprachige sollte unbedingt die Möglichkeit vorhanden sein, Lektüre in beiden Muttersprachen vorzufinden. Interkulturelle Kompetenz sei "ein Privileg, das sich nicht wenige gut situierte Menschen in Form von Privatkindergärten und Hauslehrern teuer für ihre Kinder erkaufen", in der Messestadt könnte Zweisprachigkeit auf vergleichsweise kostengünstige Weise für eine große Gruppe von Kindern und Jugendlichen gefördert werden. Das wäre zudem definitiv ein Schritt hin zu einer gerechteren Chancenverteilung. Streetwork unterstützt den ausgefeilten Antrag der jungen Messestädterin, die sich bei der sozialen Arbeit offenbar ehrenamtlich engagiert.

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