„Mendele Lohengrin“ mit dem Jewish Chamber Orchestra:Wagner und Klezmer im wundervollen Wechsel

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Immer toll, immer exakt, immer im Moment: Ethel Merhaut singt, und Daniel Grossmann dirigiert. (Foto: Thomas Dashuber)

„Mendele Lohengrin“ ist ein aberwitzig tolles Klezmer-Singspiel des Jewish Chamber Orchestra. Warum der Abend an den Münchner Kammerspielen verblüfft.

Kritik von Egbert Tholl

In Mendele Klesmers Kopf ist viel mehr Musik, als in das kleine Shtetl Martinsdorf passt. Das ist ein kleines Problem, denn da der arme Musikant keine Zeit hat, die Schriften der Gotteslehre zu studieren, darf er nicht in der Synagoge spielen, nicht einmal an Jom Kippur. Ihm bleiben die Hochzeiten mit seinen Klezmorim, aber er „will nicht immer denselben Unsinn spielen“. Doch irgendwann hat die Dorfgemeinschaft ein Einsehen, er darf nach Wien reisen, in das große, schöne Haus, in dem der Kaiser selbst Musik hört. Und dort hört Mendele Wagners „Lohengrin“. Und dann ist es um ihn geschehen.

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