Meisterfeier des FC Bayern München:Party auf der Baustelle

Meisterfeier des FC Bayern

Dieses Mal werden weniger Bayern-Fans auf dem Marienplatz feiern können als 2010 (im Bild) - auch wenn einige kleinere Baustellen kurzzeitig entfernt werden.

(Foto: dpa)

Rot-weiße Zone: Mehr als 15.000 Menschen werden am Samstag zur Meisterfeier des FC Bayern vor dem Münchner Rathaus erwartet - das könnte eng werden. Denn auf dem Marienplatz sieht es aus wie auf der Baustelle.

Von Dominik Hutter und Kassian Stroh

Rot-Weiß ist schon jetzt die beherrschende Farbe rund um den Marienplatz, zum Leidwesen der Sicherheitskräfte. Denn kurz vor der Meisterfeier auf dem Rathausbalkon präsentiert sich Münchens zentralster Fan-Treff recht unfein im Baustellen-Look - Baken, wohin man auch schaut. Für eine Party mit fünfstelliger Besucherzahl ist das keine gute Voraussetzung. Die Behörden tüfteln daher an einem speziellen Sicherheitskonzept, damit im Falle des Falles nichts schiefgeht. Denn die Großbaustelle Tal kommt diesmal als Fluchtweg nicht in Frage. Im ungünstigsten Fall will das Kreisverwaltungsreferat die Zuschauerzahl auf dem Marienplatz kleiner halten als gewohnt.

Zunächst aber soll abgebaut werden, was möglich ist: Alle Baustellen, die sich partytauglich zudecken lassen, müssen weichen. Das ist in erster Linie die rot-weiß umzäunte Fläche neben dem Fischbrunnen, die eine provisorische Bodenpflasterung erhält. Die Baken werden ganz weggeräumt - bis Montag, wenn die Bauarbeiter wieder anrücken. Gleiches passiert in der Dienerstraße, wo derzeit (offiziell) nicht einmal Radfahrer passieren dürfen.

Nicht zu rütteln ist an der mannshohen Einzäunung direkt am Marienplatz, hinter der mit Hilfe eines Krans das U-Bahn-Geschoss saniert wird. Dieser Zaun muss trotz der Meisterfeier stehenbleiben. Und auch im Tal sind keine Zwischenlösungen möglich. Diese Baustelle stört aber ohnehin nur, wenn es sehr voll wird oder wenn die Fans in Massen wegströmen.

Schuhplattler und Goaßlschnalzer

Dass es ungewöhnlich voll wird, gilt in der Stadtverwaltung angesichts des Saisonerfolgs nicht gerade als unwahrscheinlich. 10.000 bis 15.000 Leute fasst der Marienplatz, schätzt Rathaus-Sprecher Stefan Hauf, im Extremfall vielleicht auch 20.000. "So ganz genau weiß das keiner." Damit es nicht zu gefährlichen Drängeleien kommt, sollen an allen Zugängen zum Marienplatz Sperrgitter bereitgestellt werden. Die bilden so lange kein Hindernis, wie alles flutscht. Erst wenn die Sicherheitsbehörden den Einsatz der Barrieren für sinnvoll halten, wird die Partyfläche nach außen abgeriegelt. Das Konzept muss noch zwischen Kreisverwaltungsreferat, Branddirektion und Polizei abgestimmt werden. Es kann theoretisch noch zweimal wiederverwendet werden: Dann nämlich, falls die Bayern auch den Ausgang der Champions League sowie des Pokalfinales (und damit vielleicht das Triple) in der Innenstadt feiern wollen.

Zwar ist am Samstag erst der vorletzte Bundesliga-Spieltag. Da es aber für die Bayern das letzte Heimspiel der Saison ist, bekommen sie schon da die Meisterschale überreicht: im Anschluss an das Spiel gegen Augsburg. Entsprechend groß wird dessen Rahmenprogramm sein: Blas- und Trachtenkapellen, Schuhplattler und Goaßlschnalzer holt der Verein in die Fröttmaninger Arena, seine Party stellt er unter das Selbstvergewisserungsmotto "Mia san boarisch".

Anschließend fahren die Spieler im Mannschaftsbus bis zur Ungererstraße. Dort steigen sie in Cabrios um, in denen sie von 19.30 Uhr an einen Autokorso bewältigen sollen: über Leopold-, Ludwig-, Residenz- und Dienerstraße bis zum Rathaus. Auf dessen Balkon erwartet sie Oberbürgermeister Christian Ude um 20.30 Uhr, ihn selbst, den bekennenden Löwen-Fan, vermutlich wieder einige Pfiffe der Bayern-Anhänger. Die Party auf dem Marienplatz soll etwa eine Stunde dauern.

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