Meine Woche:Summa cum laude

Juna Icaza Wilfert

Juna Icaza Wilfer liegen Alte Sprachen.

(Foto: Privat)

Juna Icaza Wilfert ist Landessiegerin für Alte Sprachen. Und sie lernt auch Chinesisch

Von Jann-Luca Künßberg

Wie wird man eigentlich Landessiegerin des Wettbewerbs "Alte Sprachen" des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus? Zuallererst sollte man ein altsprachliches Gymnasium besuchen. Hat sie. Juna Icaza Wilfert war am humanistischen Maximiliansgymnasium in Schwabing. Dann sollte man gerade Abitur machen, um sich für die Teilnahme zu qualifizieren und so was wie ehrfürchtige Zuneigung dem Lateinischen und Altgriechischen gegenüber haben. Auch damit kann Icaza Wilfert dienen. Sie ist gerade 18 Jahre alt geworden und hat ihr Abi mit Bestnote absolviert. Den Ehrgeiz der Sprache der Römer gegenüber hat sie früh entwickelt - nach ihrer ersten Latein-Arbeit in der fünften Klasse. Der Lehrer des Mädchens hatte sich enttäuscht über ihre Zwei gezeigt. Es sollte die einzige bleiben. Sie marschierte mit Einsen bis zum Reifezeugnis durch.

Die erste Runde des Wettbewerbs, an dem etwa 1000 Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern teilnehmen, fand bereits 2017 statt. In einer dreistündigen Prüfung wurden die 50 besten für Runde zwei ermittelt. Da endete schulbekanntes Terrain, es mussten lateinische respektive altgriechische Texte interpretiert werden. Das Finale machten die besten Zehn unter sich aus.

In der Vorbereitung, erzählt Icaza Wilfert (), habe sie sich dann gefragt: "Was kann ich denn nicht?" Römische Geschichte sei ihr blinder Fleck gewesen. Also las sie in der Woche vor dem Finale täglich 50 Seiten. "Das hat genervt, so interessant ist das ja auch nicht. Außerdem ist nichts davon dran gekommen."

Und trotzdem gut gegangen, wie sie erzählt, am Beginn der Woche, in der sie halb lang macht nach den prüfungsprallen Wochen. Ans Klavier setzen, sporteln, bisschen feiern, viel mehr steht nicht an. Und ab und zu an den Tag denken, als die entscheidende Prüfung an der Reihe war. Morgens stand erst noch eine Matheklausur an, bevor es zum Finale ins Ministerium ging. 15 Minuten übersetzen, 15 Minuten "absurde Fragen beantworten", Viertelstunde persönliches Gespräch. Erst etwa sechs Wochen später bat der Direktor des Maximilansgymnasium sie in sein Büro, er hatte den Ergebnisbrief bekommen, sie sollte ihn öffnen. Gratulation!

Faulenzen? Ist relativ. Juna Icaza Wilfert lernt schon wieder. Chinesisch, immer donnerstags. Von Herbst an nimmt sie sich dann Paragrafen vor und beginnt ihr Jurastudium an der LMU.

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