Meine Woche:Sanfter Start im Haus Dorothee

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(Foto: Privat)

Regina Knoblich übernimmt von August an die Leitung der Begegnungsstätte für Alleinerziehende des Erzbischöflichen Ordinariats St.-Michael-Straße 88 in Berg am Laim. Die Pädagogin hatte zuvor Jugendleiter ausgebildet - und freut sich jetzt auf die Arbeit in dieser konfessionsunabhängigen Anlaufstelle.

Von Renate Winkler-Schlang

Regina Knoblich hat zwei Kinder, sieben und acht Jahre alt. Sie weiß, was Familien leisten. Die 37-Jährige hat dafür einen Partner an ihrer Seite. Die Menschen, für die sie bei ihrer neuen Aufgabe da sein wird, haben das nicht. Sie haben ihr Kind ohne Mann bekommen, sind geschieden oder verwitwet. Regina Knoblich wird am Donnerstag ihre Stelle als neue Leiterin von Haus Dorothee, der Begegnungsstätte für Alleinerziehende des Erzbischöflichen Ordinariats St.-Michael-Straße 88 in Berg am Laim antreten. Aufgeregt ist die Pädagogin deshalb nicht, eher positiv gespannt. In der vergangenen Woche hat sie mit den früheren Kollegen der Jugendstelle Erding Abschied gefeiert und sie hofft, dass die positiven Erinnerungen ihr Rückenwind geben.

Am Montag wird sie noch die letzten Dinge aus ihrem alten Büro holen und mit ein wenig Wehmut ihren Schlüssel abgeben, dann aber den Nachmittag und den Folgetag ein wenig "durchschnaufen" und sich ihrer Tochter und ihrem Sohn widmen, im Freibad oder bei einem Ausflug. "Schließlich haben die beiden ja jetzt Ferien." Am Donnerstag fährt die Zornedingerin dann zum ersten Mal nach Berg am Laim zur Arbeit. Bewusst habe sie den Beginn in diese ruhige Phase ohne laufendes Programm gelegt, erzählt sie und freut sich auf einen "sanften Start".

Bildungsarbeit, das war schon immer ihr Ding, bereits in der Jugend bei der KJB, der Katholischen Landjugend Bayern. Deshalb habe sie in München an der Ludwig-Maximilians-Universität Pädagogik studiert und danach Jugendleiter ausgebildet und Ehrenamtliche unterstützt. Doch ewig wollte sie nicht "Berufsjugendliche" sein. Sie habe sich im Beratungsbereich weitergebildet und freue sich auf die Mütter und Väter und die Referenten im Haus Dorothee. Toll finde sie, dass die katholische Kirche da "einen Andockpunkt" geschaffen habe, ganz unabhängig von der Konfession, sagt Regina Knoblich. Ihre Vorgängerin Irmengard Römer hat ihr vor ihrem Abschied in den Ruhestand noch viele Tipps gegeben und Adressen genannt. Das neue Programm werde viel Bewährtes enthalten, das Vernetzen werde ihr leicht fallen, hofft sie. Das habe sie in der Jugendarbeit gelernt: Besser als Pläneschmieden sei, "mit offenen Ohren" auf die Menschen zuzugehen und zu schauen, wo der Bedarf liege. Am Wochenende steht für Regina Knoblich dann noch eine Geburtstagsfeier in der Familie an. Und sie muss auftreten: Als Alt in ihrem Bairer Rhythmus-Chor singt sie Gospels und moderne Kirchenlieder. Ihre Musikalität will sie auch einbringen an der neuen Wirkungsstätte.

© SZ vom 29.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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