Meine Woche:Prinzessin aus Zufall

Ann-Marie Bothe (29)
(Foto: Privat)

Ann-Marie Bothe tanzt sich durch den Fasching

Von Irini Bafas

Eigentlich wollte Ann-Marie Bothe, 29, nie Prinzessin werden. Doch seit Kurzem hört sie auf den Namen Ann-Marie I. von Laim. "Das ist schon einzigartig", sagt sie und lächelt. "Ich würde jedem empfehlen, einmal im Leben Prinzessin zu sein." Ann-Marie Bothe ist Faschingsprinzessin des Faschingsclubs Laim - ein Amt, an das sie eher zufällig geraten ist. Eine Gardetänzerin des Clubs hatte sie beim Tanzkurz mit ihrem Tanzpartner Michael Bauer beobachtet und die beiden gefragt, ob sie das neue Prinzenpaar sein möchten. "Im ersten Moment konnte ich damit nicht besonders viel anfangen", erzählt sie. Mittlerweile fühle sie sich aber wohl in ihrer neuen Rolle - auch, weil der Verein sie so herzlich aufgenommen habe.

Besonders glänzen muss sie am Samstag beim großen Faschingstreiben am Laimer Anger. An diesem Tag sind alle Blicke auf sie gerichtet. Obwohl sie den Faschingsclub Laim erst seit Kurzem kennt, repräsentiere sie ihn gerne, betont sie.

Eine Faschingsprinzessin hat viel zu tun. So viel, dass sie ohne ihren Terminkalender oft gar nicht mehr weiß, wann sie wo auftreten muss. Sie geht auf politische Empfänge, muss sich vor jedem Auftritt schminken, die Haare machen, ihren Orden heraussuchen. Das Kostüm hat ihre Mutter genäht. Seit Wochen proben Bothe und ihr Tanzpartner eine Choreografie aus Walzer, Quickstep und Tango. "Wir haben da ziemlich hohe Ansprüche", sagt sie. Schließlich sind die beiden seit der Abiturzeit ein Tanzpaar. "Wir wollen zeigen, was wir können." Bis Donnerstag will Bothe sich aber erst einmal vom Faschings-Trubel der vergangenen Woche erholen. Zum Beispiel vom großen Faschingsumzug durch München am Sonntag. Sie muss sich schonen. Deshalb hat sie ihr anderes Hobby, den Handball, während der Faschingszeit auf Eis gelegt. Normalerweise würde sie zweimal pro Woche trainieren, doch das Verletzungsrisiko sei zu hoch.

Am Donnerstag bekommen Bothe und ihr Prinz, Michael II. von Laim, den Schlüssel zum Pasinger Rathaus überreicht. "Da regieren wir dann", sagt sie und reibt sich die Hände. Am Abend folgt der nächste Auftritt beim Weiberfasching. Walzer, Tango, Quickstep und noch einmal Walzer. Tanzen auf Abruf also. Besonders freut sich Bothe auf den großen Faschingsball am Freitag im Augustiner-Keller. Da kommen ihre besten Freunde, um sie zum ersten Mal als Prinzessin zu sehen. Lampenfieber hat die Laimer Faschingsprinzessin nicht. Sie und ihr Tanzpartner haben sich gut vorbereitet. "Selbst wenn wir etwas falsch machen, sind wir routiniert genug, es zu überspielen", sagt sie mit festem Blick.

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