Meine Woche:Klimaschutz im Alltag

Konrad Bucher

Konrad Bucher, Umweltpädagoge.

(Foto: privat)

Umweltpädagoge Konrad Bucher will das Bewusstsein dafür stärken

Von Ellen Draxel

Die meiste Zeit sitzt Konrad Bucher () im Büro. Veranstaltungen planen, E-Mails schreiben, Fragen beantworten. Dabei ist der 49-Jährige eigentlich viel lieber in Gärten unterwegs. Fast zwanzig Jahre lang hat der Landschaftsarchitekt den Bewohnergarten "Zak" in Neuperlach geleitet und war parallel im Experimentiergarten des Ökologischen Bildungszentrums aktiv. Bis ihn der Ruf aus dem Ackermannbogen ereilte. Jetzt koordiniert der Umweltpädagoge das Projekt "Kurze Wege für den Klimaschutz" im Stadtacker des Schwabinger Neubauquartiers. Ein zweijähriges, vom Bundesumweltministerium mit 57 000 Euro gefördertes Projekt. "Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass das Bewusstsein für unser Klima langsam in den Alltag einsickert." Was hat das Gärtnern vor der eigenen Haustür mit dem globalen Klimawandel zu tun? Warum ist Bodenschutz auch ein Klimathema?

Fragen, die anlässlich des Münchner Klimaherbstes besonders im Fokus stehen. Es geht um Themen wie torffreie Erde, es geht um die Zukunft von Insekten und Vögeln, ein Workshop über Wildobst am kommenden Mittwoch um 16 Uhr im Stadtacker informiert darüber, welche Beeren man essen kann und welche giftig sind. "Der Garten", weiß Bucher, "muss Spaß machen". Der intuitive Zugang, das Erleben und Genießen, "das ist die Basis für den Klimaschutz".

Gut zu tun haben aber wird Bucher vor allem am Samstag, 13. Oktober. Um 14 Uhr startet ein Quartiersspaziergang, bei dem klimarelevante Stationen vorgestellt werden: Die Solare Nahwärme am Ackermannbogen der Stadtwerke, Carsharing-Angebote, Klimahäuser, Dachgärten. Später, von 15 bis 18 Uhr, warten auf die Besucher Infostände unter dem Motto "Essen ist Lebensenergie". "Wir zeigen zum Beispiel, wie das Kompostieren funktioniert." Kinder können mit Becherlupen Würmer untersuchen. Auch die Themen Fermentieren und Anreichern des Komposts mit Kohle werden erklärt.

An einem anderen Stand stellen die Gärtner ihren Soja-Anbau vor. "Wir wollen demonstrieren, dass Soja auch bei uns wächst. Würde man es hier anbauen, müsste man es nicht aus Ländern wie Brasilien, wo der Regenwald dafür abgeholzt wird, importieren." Bio-Obst und Gemüse schließlich können Gäste an einem dritten Stand probieren. Und das nicht nur am Samstag: Von Sonntag, 14. Oktober, an bietet das Café Rigoletto regelmäßig alle zwei Wochen ein "Klima-Menü" an. Wer Interesse an einer Mitarbeit im Stadtacker am Ackermannbogen hat: Konrad Bucher ist immer mittwochs und freitags von 17 Uhr an im Garten. Als Koordinator und Motivator.

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