Meine Woche:Dirigent mit großem Orchester

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Dominik Einzel koordiniert zwischen den helfenden Familien und dem "Giesinger Garten", um den Untergiesinger Advent möglich zu machen. (Foto: Privat)

Dominik Einzel organisiert den Untergiesinger Advent, dabei kann er sich aber auf jede Menge Unterstützer verlassen

Von Jennifer Sandmeyer

Keine Lichter, keine Buden, kein Bratwurstgeruch - keine Weihnachtsstimmung auf dem Hans-Mielich-Platz. Blöd fanden das die Eltern der Initiative " Karl & Liesl e.V.". Vor vier Jahren stellten sie deshalb Bierbank und Tisch auf, um die von ihren Kindern gebastelten Weihnachtskarten und Kalender zu verkaufen. Aber die Ambitionen waren größer: Was, wenn man das Ganze im nächsten Jahr größer aufzieht? Im Biergarten vom "Giesinger Garten" vielleicht? Was der Wirt wohl meint?

"Wenn, dann machen wir's gescheit, hat der Fritz gesagt." Dominik Einzel von der Elterninitiative denkt gern daran zurück. Denn Wirt Fritz Kustatscher vom Giesinger Garten wollte einen richtigen Adventsmarkt und bot an, Hütten auf dem Hans-Mielich-Platz aufzustellen, erinnert sich Einzel. Und heuer, am kommenden Wochenende, findet der Untergiesinger Advent bereits zum dritten Mal statt. Einzel übernimmt die Organisation. Ohne Wirt und ohne die Familien würde die Veranstaltung beileibe nicht funktionieren, betont der Hörfunkredakteur: "Ich bin so eine Art Dirigent, aber ich kann es nicht alleine machen." Alle fiebern sie schon lange auf dieses eine Wochenende im Jahr hin. Der Platz soll leuchten, die Nachbarn in Weihnachtsstimmung bringen. "Das machen wir fürs Viertel, der Platz ist so schön", schwärmt Einzel.

In dieser Woche steht für ihn noch einiges an. "Am Montag klingelt mein Wecker um vier Uhr", erzählt Einzel. So bald? "Weil ich Frühdienst habe in der Arbeit." Noch lacht er darüber. Vorbereiten muss er also nebenher. Umso besser, dass alle an einem Strang ziehen. "Abends treffen sich etwa 20 Mütter, um Kränze und Gestecke zu binden." Alle Eltern backen Plätzchen, die Kinder basteln Christbaumschmuck, Weihnachtskarten. Einzel besorgt die Woche über technisches Equipment, Spiele für die Kinder und hilft beim Großeinkauf: Waffelzutaten und Kaffee.

Von Donnerstag an nimmt er sich Urlaub und baut nach dem Wochenmarkt mit ein paar Vätern die Buden auf: "Da scharren wir schon mit den Hufen, bis der letzte Marktstand weg ist." Er kann sich keine Verschnaufpausen gönnen, denn Freitag, am frühen Morgen, müssen sie die Hütten einräumen, den Christbaum aufstellen und, so sagt er, "natürlich auch eine Waffel testen". An diesem Wochenende ist Dominik Einzel der Ansprechpartner für alle und zuständig, dass alles läuft. Nur zum Schlafen gehe er nach Hause. "Ich lege mir meine lange Unterwäsche raus, denn ich bin einer der Ersten der kommt und der Letzte, der geht."

© SZ vom 25.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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