Meine Woche:Blumenherzen und rote Rosen

Meine Woche: Martin Gröne ist Inhaber des Traditionsgeschäfts von Blumen Maaß an der Münchner Freiheit.

Martin Gröne ist Inhaber des Traditionsgeschäfts von Blumen Maaß an der Münchner Freiheit.

(Foto: Robert Haas)

Verliebt, verträumt, vergesslich - Martin Gröne hat viel zu tun

Von Annette Jäger

Diese Woche ist die Woche der Blumengeschäfte schlechthin. Der Valentinstag am Mittwoch, 14. Februar, ist der umsatzstärkste Tag in der Branche, sagt Martin Gröne (), Inhaber des Traditionsgeschäfts von Blumen Maaß an der Münchner Freiheit. Dieses Jahr fällt der Tag jedoch nicht so günstig im Kalender. "Er liegt in der Faschingswoche und das wirkt sich eher negativ aus", hat er festgestellt. Die Leute feierten am Rosenmontag und Faschingsdienstag und verschliefen dann eher den Valentinstag am Aschermittwoch. Der Rosenmontag spiele trotz des blumigen Namens keine Rolle im Blumenhandel.

Trotz Fasching wird der Valentinstag aber auch dieses Jahr ein Stresstag, weiß Gröne. Schon in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch binden die Mitarbeiter zwischen 80 und 90 vorbestellte Sträuße, die dann im kühlen Keller lagern. Bis zum Morgengrauen sind dann noch einmal über das Internet 30 Last-Minute-Bestellungen eingelaufen, die am Mittwoch früh gebunden werden. Dazu kommen die Bestellungen der Stammkunden und die Laufkundschaft tagsüber. Deshalb ist Gröne am Mittwoch schon morgens um vier Uhr mit seiner künftigen Frau im Blumengroßmarkt. "Rote Rosen machen 30 Prozent der Ware aus am Mittwoch, dazu kommen Tulpen und Mimosen, die die vielen Italiener, die zu uns kommen, wünschen." Gröne setzt bei den Rosen auf die dunkelrote "Explorer" aus Ecuador, das Stück zu 4,50 Euro. "Die bilden aufgrund des gleichmäßigen Klimas und der Höhenlage besonders große Köpfe aus." Über die Theke werden am Mittwoch viele pure Rosensträuße gehen, manchmal werde auch ein aus roten Rosen gebundenes Blumenherz gewünscht.

Am Valentinstag müssen alle mithelfen: die Familie - "die nehmen sich extra einen Tag Urlaub"- und Bekannte, die auch Fahrdienste übernehmen. Denn die Fleurop-Sträuße müssen bis 14 Uhr ausgefahren sein. Gröne stellt sich auf einen 13-Stunden-Tag im Laden ein. Die Kunden werden sich die Klinke in die Hand geben. Die meisten seien Männer, zwischen 20 und 60 Jahren. Inzwischen kämen aber auch viele Frauen, die eine einzelne rote Rose kauften. Und dann gebe es noch die Verzweifelten, die um halb neun abends an die Scheibe klopften. "Die kriegen auch noch was, vorausgesetzt, wir haben noch was."

Der Donnerstag wird nicht weniger stressfrei. Weil der Laden dann leergekauft ist, besorgt Gröne wieder frühmorgens Nachschub. Wieder rote Rosen. "Denn am Donnerstag werden noch ein paar verträumte Herrschaften kommen, die den Valentinstag vergessen haben."

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