Süddeutsche Zeitung

Meine Woche:Auf die Helfer kommt es an

Tobias Russ organisiert mit vielen Mitstreitern den Blutenburglauf

Von Nicole Graner

Eigentlich wünscht sich Tobias Russ nur eines für diese Woche: schönes Wetter. Sieben Tage lang am besten, und besonders für den Sonntag. Denn da startet der Blutenburglauf, den der Rotary Club München Blutenburg nun schon zum zweiten Mal organisiert. "Ja", sagt der 49-Jährige, "es wäre einfach wunderbar, wenn die Sonne scheint und mindestens genauso viele Läufer an den Start gehen würden wie das letzte Mal". 500 waren es vor einem Jahr, die für eine gute Sache Laufschuhe angezogen haben, um ein Hilfsprojekt für Schwerstkranke zu unterstützen. Dieses Mal soll ein Teil des Erlöses an die Rettungshundestaffel der Johanniter gehen.

Ein bisschen auf der Straße laufen, Getränke bereitstellen, Startnummern verteilen - so einfach ist die Organisation des Blutenburglaufs aber nicht. Russ, der gerade erst zum Präsident des Clubs gewählt worden ist, kann die Stunden gar nicht zählen, die hinter der ehrenamtlichen Arbeit stecken. 40 Streckenposten, Rennleiter, Verköstigung, Werbung: "Es braucht einfach viele Helfer", sagt Russ. Aber die gibt es in Obermenzing. Der Stammtisch Menzing sorge zum Beispiel für die Verpflegung an der Rennstrecke, Freunde seiner Familie und Nachbarn stünden an der Laufstrecke parat, ja, und seine Kinder verteilten sogar Startnummern. "Es ist ein nachbarschaftliches Erlebnis", sagt der Präsident. "Alle helfen zusammen."

Die meiste Arbeit machte die Bürokratie: Genehmigungen für die Strecke einholen, sich um Absperrungen und die Beschilderungen kümmern - doch das ist längst geschafft. Jetzt geht es noch darum, viele Läufer zu akquirieren. "Das ist meine Aufgabe die nächsten Tage. Einfach noch mehr Leute dazu zu motivieren mitzumachen." Auf der Fan-Page (http://blutenburglauf.de), mit einem Newsletter und mit viel Social Media.

Am Sonntag, 15. Juli, fällt der Startschuss an der Sportanlage des SV Untermenzing (Professor-Eichmann-Straße 11) um 9.15 Uhr. Für die Zehn-Kilometer-Strecke entlang der Würm - eine Bestenlisten-fähige Strecke, wie der Deutsche Leichtathletik-Verband bescheinigt. Im Ziel wird Russ dann bei der Siegerehrung dabei sein, den Club präsentieren und viele Gespräche führen. Wenn alles gut gegangen ist, das Wetter mitgespielt hat und ein gutes Sümmchen für die Hundestaffel eingegangen ist, gönnt sich Russ am Abend ein Schlückchen Whiskey. Einen Single Malt. Er lehnt sich zurück und wird überlegen, wie das Dankeschön an seine vielen Helfer aussehen könnte. "Da lasse ich mir was Schönes einfallen."

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Quelle:
SZ vom 09.07.2018
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