Süddeutsche Zeitung

Maxvorstadt:Luxus-Hotel abgelehnt

Kritik am geplanten Umbau des früheren Paketzustellamts hält an

Das frühere Paketzustellamt, auch bekannt als Arnulfpost, ist eines der Baudenkmäler in der Maxvorstadt. Die Stadt prüft derzeit, ob das Ensemble zwischen Arnulf-, Wrede-, Tilly- und Deroystraße in einen Hotel- und Bürokomplex umgebaut werden kann. Dagegen, vor allem gegen das Hotel, gibt es Bedenken, die Stadtratsfraktion Grüne/Rosa Liste hat diese jetzt aufgegriffen. Der Grundsatzbeschluss, dort ein Hotel zu bauen, liege bereits mehr als zehn Jahre zurück, so die Fraktion in einer Anfrage. Inzwischen habe sich sowohl die Lage auf dem Wohnungsmarkt als auch auf dem Hotelmarkt deutlich verändert. Der Bedarf an günstigem Wohnraum sei erheblich dringender als der an Luxus-Hotels.

Die Anfrage der Grünen zielt darauf ab, dass die Stadtverwaltung, differenziert nach Kategorien und räumlicher Verteilung, die Zahl der Hotelbetten klar beziffern soll. Auch die Zahl der Gästebetten, die durch Bauvoranfragen und Genehmigungen bereits in Planung sind, soll genannt werden. Die rechtliche Situation bei Änderungen am Bauvorbescheid soll ebenfalls abgeklärt werden.

Im Bezirksausschusses Maxvorstadt, der sich kürzlich mit dem Projekt befasst hat, hatten alle Fraktionen die Pläne rundweg abgelehnt. Der Ausschuss sieht den Bedarf an Hotels in Bahnhofsnähe gedeckt. Auf dem Gelände soll nach bisherigen Plänen ein Luxus-Hotel mit 274 Zimmern entstehen, darüber hinaus ein Bürokomplex mit 548 Arbeitsplätzen und etwa 300 Tiefgaragenplätzen. Die Rotunde an der Wredestraße könnte danach Teil des Hotels werden. Derzeit wird sie unter dem Namen "Postpalast" für Partys und Events genutzt. Das Gelände war auch bereits für einen neuen Münchner Konzertsaal im Gespräch. Die Rotunde sollte da als Eingangsbereich fungieren. Dieses Vorhaben scheiterte am Denkmalschutz.

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Quelle:
SZ vom 11.07.2017 / lo
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