Maxvorstadt:Die Oase als Baulücke

Ein Bauvorhaben des Katholischen Männerfürsorgevereins ruft in der Maxvorstadt Kritiker auf den Plan

Von Birgit Lotze, Maxvorstadt

Das Großprojekt Gesundheitshaus wird bereits seit einem Jahrzehnt kontrovers diskutiert. Die einstige Außenstelle des Referats für Gesundheit und Umwelt an dem Eck zwischen Maßmann-, Gabelsberger-, Dachauer- und Schleißheimer Straße soll dafür abgerissen werden. Dass dabei auch die ohnehin nicht üppige Grünfläche reduziert werden soll, dass laut Plan mehr als 50 Bäume gefällt werden in der stark versiegelten Maxvorstadt, ist schon oft kritisiert worden, im Bezirksausschuss, in der Bürgerversammlung und von Initiativen, die sich für das Grün einsetzen. Doch jetzt droht der Grünzug auf dem verkehrsumtosten Areal noch stärker zu schrumpfen. Auch der Katholische Männerfürsorgeverein, Nachbar des städtischen Grundstücks, will bauen.

Man wolle die Struktur des bestehenden Männerwohnheims beim ehemaligen Gesundheitsamt und seiner Dependance schräg gegenüber an der Gabelsbergerstraße verbessern, heißt es. Dabei soll auch um "ein paar Plätze" aufgestockt werden. Konkret heißt dies: Die beiden Häuser, in denen derzeit 60 Menschen wohnen, sollen künftig 80 Menschen Platz bieten. Die meisten von ihnen sollen in dem Haus unterkommen, das neben dem ausrangierten Gesundheitsamt steht. Dieses Haus solle auch mit einem zweiten Aufzug ausgerüstet werden.

Gegen das Projekt läuft bereits eine Unterschriftenaktion. Eine Beschwerdeführerin meldete sich nun im Bezirksausschuss zu Wort. Man solle den Grünzug nicht als Baulücke sehen, forderte sie, sondern als eine Oase. Angesichts der hohen Versiegelung in der Gegend solle das Grün erhalten bleiben. Das neue Bauvorhaben bezeichnete sie als nicht zwingend notwendig: Statt die "alte Hütte" zu renovieren und auszubauen, solle der Katholische Männerfürsorgeverein ausziehen, es gebe doch auch woanders Möglichkeiten. Im Bezirksausschuss kam der Vorschlag nicht gut an. Angesichts der steigenden Zahl Wohnungsloser sei die Stadt sehr wohl auf das Haus angewiesen, der Standort selbst sei zentral gelegen und gut geeignet. Wohnungslose sollten nicht an die Peripherie abgeschoben werden, hieß es. Mehrmals wurde betont, dass der Anbau bereits beschlossen sei. Einstimmig sprach sich der BA dafür aus, die Kritik zur Kenntnis zu nehmen, an dem Projekt an sich jedoch festzuhalten. Im weiteren Planungsverfahren will sich der BA für das Grün einsetzen, zumindest auf Ersatzpflanzungen pochen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: