Max und Moritz:Hasen in Partylaune

Mainstream in Reinform: Nachtschwärmer freuen sich im "Max & Moritz" über günstige Drinks, Partyhits - und darüber, dass man sogar mit Turnschuhen rein darf.

Dagmar Bartosch

Ein Mädchen bestellt an der Bar im "Max & Moritz": "Zwei Cuba Libre, zwei Prosecco und zwei Wodka Bull." Es ist 21 Uhr, aber trotz des noch jungen Abends wird hier nicht gekleckert, sondern geklotzt - wenn es schon einmal etwas umsonst gibt. Beim Mädelsabend am Donnerstag dürfen bis 22.30 Uhr nur Frauen in den Club und nach Belieben gratis trinken, um sich in die richtige Feierlaune zu bringen.

Max und Moritz: Die Podeste im "Max & Moritz" sind gerammelt voll - vor allem mit männlichen Tänzern, die zum Mainstram-Beat die Köpfe nicken.

Die Podeste im "Max & Moritz" sind gerammelt voll - vor allem mit männlichen Tänzern, die zum Mainstram-Beat die Köpfe nicken.

(Foto: Foto: Bartosch)

Es ist also kaum verwunderlich, dass sich die Mädels um kurz nach 22 Uhr wie bei einer Raubtierfütterung um die kleine Bar scharen. Das Barpersonal müht sich redlich, aber diesen Andrang kann man zu zweit nur schwer bewältigen. Sobald sich ein Mädchen mit ihren Getränken von der Bar löst, wird sie nach hinten durchgeschoben und die Wartenden rangeln um ihren Platz. Der Donnerstagabend gehört hier ihnen - zumindest bis zu späterer Stunden auch Männer in den Club dürfen.

Dann geht das Schaupspiel erst richtig los. Sobald die Türen zur zweiten - größeren - Tanzfläche geöffnet werden, strömen Jungs wie Mädels in die neue Area und erobern die Podeste und Boxen. Die sind übrigens im Allgemeinen sehr beliebt im "Max & Moritz": Von Schüchternheit keine Spur - wer auch nur im entferntesten den Rhythmus im Blut hat oder denkt, er hat es, drängt nach oben. Unter den Rampensäuen sind auffallend viele Männer.

Leidenschafltiche Tänzer gab es in den Räumlichkeiten des "Max & Moritz" schon immer: Der Club trat ein schweres Erbe an, als er im Untergrund des Maximiliansplatzes einzog. Bis Juni 2007 war hier der Schwulen- und Lesbenclub "Soul City" untergebracht: In wilden Partynächten räkelten sich tanzwütige Gäste an den Stangen. Ab Mitternacht konnte man sich auf der Tanzfläche nur noch auf wenigen Zentimetern bewegen, schweißnasse Körper wogen sich im Rhythmus hin und her.

Hemmungsloser Hasenalarm

Damals gab es viele interessante Persönlichkeiten in ausgeflippten Outfits zu beobachten. Das ist im "Max & Moritz" anders. Die Jüngsten im Publikum drücken sicher noch die Schulbank; wer älter als 25 Jahre ist, hebt schon das Durchschnittsalter. Man sieht viele hellblaue Karohemden und Poloshirts, Jeansminis und Tanktops. Von leger bis aufgestylt kann im "Max & Moritz" eigentlich jeder mitfeiern - das ist das Gute. Denn im Gegensatz zu der um die Ecke liegenden "089 Bar" und dem "Pacha" ist der Club nicht der typischen Münchner "Harten Tür"-Manie verfallen. Die Türsteher hier machen keinem einen Strich durch die Partyrechnung, nur weil er die falschen Schuhe trägt.

Das "Max & Moritz" ist ein Mainstream-Club. Zu Partys mit den bezeichnenden Titeln "Hasenalarm" und "Hemmungslos" kommt laut Flyer die Münchner Spaß- und Trinkgesellschaft zusammen. Das ist durchaus treffend: Spaß haben kann man hier, zumindest unter der Voraussetzung, dass einem die ersten 20 Chartplatzierungen - "Po-Po-Pokerface" - und einige Klassiker - "I haaad the time of my life" - leicht von den Lippen gehen. Dazwischen gibt es den einen oder anderen House-, aber auch Reggae-Titel. Alles in allem ist die Musik in der Hauptarea ziemlich gemischt und vor allem tanzbar. Wer gern mehr House und Clubtunes hören möchte, kann sich auf der kleinen Tanzfläche austoben.

Eintritt zahlt man zwischen fünf und acht Euro, das ist für München und vor allem angesichts der günstigen Getränkepreise in Ordnung: Wenn nicht gerade Freitrinken für Mädels ist, gibt es Beck's für zwei, Prosecco für 2,50 und Cuba Libre für fünf Euro. Auch für den kleinen Hunger zwischendurch muss man nicht weit laufen: In einem Nebenraum im Untergrund steht ein Pizzabäcker hinter einem kleinen Tresen und verkauft Pizza für drei Euro pro Stück - damit die Spaß- und Trinkgesellschaft auch bis in die frühen Morgenstunden durchhält.

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