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Material im Luise-Kiesselbach-Tunnel:Eiffelturm hoch drei

Münchens größte Baustelle spart nicht an Superlativen: In den vergangen acht Jahren wurde beim Bau des Mittleren Ring Südwest mehr Stahl gebraucht als beim Bau des Eiffelturms. Ein Überblick in Zahlen.

Der Tunnel am Luise-Kiesselbach-Platz ist Münchens größte Baustelle. Acht Jahre haben die Bauarbeiten am Mittleren Ring Südwest gedauert. Fast 400 Millionen Euro sind ausgegeben worden. Und was in dieser Zeit an Material verbraucht wurde, ist enorm. Ein Überblick in Zahlen.

Allein bis zu 200 Bauarbeiter sind in Spitzenzeiten im Einsatz, um das Projekt fristgerecht fertigstellen zu können.

Auf einer Gesamtlänge von 110,5 Kilometern wurden insgesamt 10 091 Bohrpfähle in den Boden getrieben - unter anderem zur Absicherung der Baugrube.

Tunneldecke

Genau genommen besteht der Luise-Kiesselbach-Tunnel aus drei Bauwerken: dem 1500 Meter langem Tunnel unter der Garmischer Straße und dem Luise-Kiesselbach-Platz, der 620 Meter langen Röhre an der Heckenstallerstraße (im Bild) und dem 400 Meter langen Trog dazwischen. Über zwei der drei Bauwerke wird eine Tunneldecke gespannt. Die gesamte Tunnelfläche beträgt 68 000 Quadratmeter.

2012 wurde mit dem Erdaushub begonnen. Insgesamt werden bei unterirdischen Arbeiten etwa 800 000 Kubikmeter Erde ausgeschaufelt.

241 000 Tonnen Beton wurden verbaut ...

... und 31 000 Tonnen Bewehrungsstahl. Allein der Stahl ist etwa dreimal so schwer wie der Eiffelturm.

Am Ende der Bauarbeiten steht die Sicherheit - zu der auch die Markierungen auf der Fahrbahn gehören. 16 Kilometer beträgt deren Länge im Tunnel.

100 Pannenbeleuchtungen müssen angebracht werden, sowie 210 Videokameras, die den Verkehr im Tunnel überwachen. Vier Notstromaggregate sorgen dafür, dass der Verkehr im Tunnel mindestens 24 Stunden weiterlaufen kann, wenn die Stadtwerke mal keine Elektrizität liefern können.

Und damit alle technischen Geräte auch mit Strom versorgt werden können, wurden 800 Kilometer Kabelstrecke verlegt.

Die Asphaltfläche für Provisorien und den endgültigen Ausbau der Straßen beträgt 245 000 Quadratmeter.

600 Fluchtwegschilder sollen im Ernstfall Eingeschlossenen im Tunnel den kürzesten Weg zum nächsten Notausgang weisen.

Sie sollen nicht nur die Wände abdecken, sondern auch dazu beitragen, den Lärm zu verringern: Wandverkleidungen. Insgesamt wurden davon 52 000 Quadratmeter verbaut.

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