Martinsried:Zwischenfall in der Genetik-Kantine

Kantinen, man hat es immer schon geahnt, sind Orte, an denen es um mehr geht als um totgekochte Nudeln und die verunglückte Konsistenz eines Schokoparfaits. Im Jahr 2012 ging die Künstlerin Katrin von Lehmann regelmäßig in die Kantine des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik in Berlin zum Mittagessen. Das Aufgetischte war gut, und die Gespräche mit den Wissenschaftlern fand sie so interessant, dass sie neugierig wurde auf ihre Arbeit in den Laboren. Zusammen mit ihren Künstlerkolleginnen Eva-Maria Schön und Juliane Laitzsch entwickelte von Lehmann die Idee für ein künstlerisches Projekt im Dialog mit den Wissenschaftlern, basierend auf ihren Laborbesuchen. Die Pinnwände in der Kantine begannen sich mit Blätter aus ihren Arbeitsprozessen zu füllen. Die Ergebnisse dieser spannenden Begegnung zwischen Kunst und Wissenschaft gibt es noch bis zum 20. September im Max Planck Institut für Biochemie Martinsried, Am Klopferspitz 18, zu sehen. "Zwischenfall" haben die Künstlerinnen als Titel für ihre Schau gewählt. Juliane Laitzsch etwa zeigt Zeichnungen von Rosetten und Lebensbäumen. Als Vorlage diente ihr ein Mustersticktuch von 1811, das sie in Zusammenhang setzt mit Textausschnitten, die sich mit der Ausbildung der Rückenwirbel beim Embryo befassen. Von Lehmann ließ sich für ihre Arbeiten vom internationalen Human-Genom-Projekt inspirieren. Die Schau ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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