Martinsried:Viel Tageslicht für die Keller-Kinder

Die Gemeinde hat kräftig investiert, um die Räume der Mittagsbetreuung in der Grundschule attraktiv und vielseitig nutzbar zu machen. Die Böschung ist nun abgetragen, eine Treppe führt direkt auf den Sportplatz

Von Rainer Rutz, Martinsried

In den Streit um die Unterbringung von Kindern der Mittagsbetreuung in der Grundschule Martinsried ist Bewegung gekommen. Die Gemeinde weist in einer Erklärung auf die ihrer Ansicht nach vielen Vorzüge der mittlerweile ausgebauten Kellerräume hin. Der Wunsch des Elternbeirats und der Schulleitung nach Einrichtung einer offenen Ganztagesklasse wird allerdings zurückgewiesen. Dafür gebe es aktuell "keinen Bedarf", heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde. Zuvor hatte Rita Strobel-Brugger, die das Sachgebiet Kinderbetreuung und Schulen der Gemeinde leitet, in der Gemeinderatssitzung die Lage der Mittagsbetreuung aus ihrer Sicht geschildert. Sie reagierte damit auf einen Antrag der FDP-Fraktion vom vergangenen Jahr, der sich mit den Beschwerden des Elternbeirats über das "Kellerdasein" der Kinder und einer "offenen Ganztagsschule" befasst hatte.

Martinsried: Auch wenn sie sich im Untergeschoss befinden, hat die Mittagsbetreuung hat nach Ansicht der Verantwortlichen nun attraktive Räume.

Auch wenn sie sich im Untergeschoss befinden, hat die Mittagsbetreuung hat nach Ansicht der Verantwortlichen nun attraktive Räume.

(Foto: Catherina Hess)

Nach Meinung der Verwaltung hat die Kommune viel Geld investiert, "um die Räume im Untergeschoss möglichst hell, vielseitig nutzbar und attraktiv zu gestalten". Die Böschung nach außen wurde abgetragen, "so dass die Kinder schön ins Grüne nach draußen sehen und sogar einen Kräutergarten anlegen können. Über eine Treppe gelangen die Kinder direkt auf den Sportplatz". Im Übrigen werde es voraussichtlich von Ostern an einen zweiten, ähnlichen Raum geben: "Somit stehen der Mittagsbetreuung dann zwei helle Tageslichträume mit jeweils rund 30 Quadratmetern zur Verfügung, dazu ein Bewegungsraum, ein Spielraum, ein Raum zum Essen und für die Hausaufgabenbetreuung und ein großer Spielflur."

Mittagsbetreuung

Durch Abtragung der Böschung klnnen die Kinder nun ins Grüne schauen und einen Kräutergarten anlegen.

(Foto: Gemeinde Planegg (Jürgen Sauer/ oh))

Was die Unterschiede zu einer offenen Ganztagsklasse betrifft, sieht die Gemeinde keinen Handlungsbedarf. Dies habe sich bei Gesprächen zwischen Verwaltung, Schule und Arbeiterwohlfahrt gezeigt. Im Übrigen, so die Gemeinde, lasse sich "für eine Ganztagesschule von der Gemeinde auch kein Konzept ausarbeiten - es wird vom Kultusministerium vorgegeben und von den Trägern im Detail umgesetzt". Der Antrag der FDP-Fraktion wurde denn auch mit 20 gegen drei Stimmen abgelehnt.

Schulleiterin Margrit Baran-Lander will vorläufig nicht detailliert Stellung beziehen: "Während des Kommunalwahlkampfes darf ich mich zu politischen Themen nicht öffentlich äußern", sagt sie auf Anfrage der SZ. Nur so viel: "So wie es Frau Strobel-Brugger dargestellt hat, stimmt es nicht. Das ist die Meinung der Verwaltung. Es gibt bisher keine Bedarfsnachfrage des Elternbeirats für eine offene Ganztagsklasse." Nach den Wahlen werde man das voraussichtlich nachholen. Die Gemeinde signalisiert Gesprächsbereitschaft. Zwei geplante Runden vor der Gemeinderatssitzung kamen nicht zustande. Man arbeite an einem neuen Gesprächstermin.

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