Marktforschung:Preise für Baugrund in zehn Jahren um 175 Prozent gestiegen

  • Bauen ist in München so teuer wie nie.
  • Die Preise für Eigenheime, Miet- und Eigentumswohnungen sind zwar auch gestiegen, aber nicht in gleichem Maße.
  • Das liegt auch an der Mietpreisbremse - Vermieterlobbyisten halten ihretwegen München für wenig attraktiv für Investoren.

Von Katja Riedel

Baugrundstücke sind in München seit jeher teuer. Aber noch nie sind die Preise für einen Quadratmeter München binnen zehn Jahren so stark geklettert wie es zuletzt der Fall war.

Am stärksten zeigte sich die Preisspirale bei Baugrund, der für frei stehende Einfamilienhäuser geeignet ist. Die sind besonders gefragt, aber in München kaum zu bekommen. Und das lässt sich an den Preisen sehen: Zwischen 2005 und 2015 verteuerte sich der durchschnittliche Quadratmeter Bauland um 174,8 Prozent, so teilte es das Marktforschungsinstitut IVD Süd mit. Der Kaufpreis stieg damit von 605 Euro pro Quadratmeter auf zuletzt durchschnittlich 1663 Euro an.

Mietpreise sind nicht in gleichem Maß gestiegen

Auch die Preise für Eigenheime, Miet- und Eigentumswohnungen sind gestiegen, laut Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstitutes, seien diese aber bisher nicht in gleichem Maße gestiegen. Bestandswohnungen haben sich im selben Zeitraum um 99 Prozent verteuert, Neubauwohnungen um fast 93 Prozent. Die Mieten in Neubauten stiegen bei Neuvermietungen indes nur um 51,8, im Bestand um 46 Prozent.

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Dies liegt auch an dämpfenden Instrumenten der Wohnungspolitik, allen voran am Mietspiegel, der für bestimmte Viertel und Ausstattungsmerkmale von Wohnungen die Richtschnur liefert. Zuletzt wurde die Mietpreisbremse eingeführt, die diesen Effekt noch verstärken soll.

Vermieterlobbyisten, etwa Haus und Grund, warnen seitdem, dass dies in München den Neubau von dringend benötigten Mietwohnungen nahezu lahmlege. Wohnungen zu errichten, um sie zu vermieten, lohnt sich seit den starken Preisanstiegen im Kaufmarkt kaum mehr. Deshalb ist der Münchner Wohnungsmarkt für Investoren weniger attraktiv als der in Metropolen wie Paris oder London.

© SZ vom 15.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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