Manege frei:Rüssel, Raubkatzen, Riesenräder

Circus Krone holt Elefanten nach München

Anders als ihre Artgenossinnen fand Elefantenkuh Bara den Alterssitz in Spanien ohne Beschäftigung "zu fad", sagt Jana Lacey-Krone. Zu Weihnachten tritt Bara wieder mit der Zirkusdirektorin in München auf.

(Foto: Matthias Balk/dpa)

Der Circus Krone stellt sein Winterprogramm vor

Von Barbara Hordych

Wenn am 25. Dezember der Circus Krone zum 101. Mal eine Wintersaison in seinem Münchner Stammhaus eröffnet, wird Elefantenkuh Bara mit dabei sein - "und weil Burma ihre beste Freundin ist, haben wir sie mit zurückgeholt", erklärt die Zirkusdirektorin Jana Mandana Lacey-Krone auf der Pressekonferenz im Rathaus vor der Spielzeitpremiere 2019/2020. Im April dieses Jahres, bevor der Circus Krone auf seine achtmonatige Tournee durch Deutschland ging, hatte sie alle fünf Krone-Elefanten in die Tierresidenz "El Castillo de la Guardas" nach Spanien gegeben. Seitdem verbringt die 54 Jahre alte Mala dort ihren Ruhestand, begleitet von den beiden 18 Jahre jüngeren Elefantenkühen Kenia und Aisha. Auch Bara und Burma waren dorthin mitgereist, um ihnen die Eingewöhnung zu erleichtern. Eine Entwicklung, die von den Gegnern der Tierhaltung im Zirkus begrüßt wurde. Entsprechend regte sich dann auch Kritik, etwa von Seiten der Aktionsgruppe Tierrechte Bayern, als bekannt wurde, dass die beiden Elefantenkühe Bara und Burma wieder nach München zurückgekehrt waren.

Während der Tournee sei sie alle zwei Wochen runtergeflogen, um zu schauen, wie es der Herde gehe, erläutert Jana Lacey-Krone die Beweggründe für ihre Entscheidung. "Es sind fünf Damen mit fünf unterschiedlichen Charakteren", sagt die Zirkusdirektorin. Während den einen das neue Dasein in Spanien "super" gefalle, hätten Bara ihre Aufgaben gefehlt, "sie fand es fad, nur im Dreck herum zu stapfen, sie vermisste den täglichen Umgang mit mir und die Beschäftigung in der Manege".

In Zukunft soll es für die Elefanten einfacher werden, "in Rente zu gehen", der Zirkus plant auf dem Krone-Gestüt in Weßling am Ammersee einen Ruhesitz für seine Wappentiere einzurichten. Noch wartet die Familie Krone auf die Baugenehmigung. Aber sie seien auf einem guten Weg, sagt Martin Lacey zum Stand des Projekts.

Der Ehemann und mit zwei goldenen Clowns, den "Zirkus-Oscars", ausgezeichnete Raubtierlehrer wird im ersten Winterprogramm unter dem Titel "Hereinspaziert - Manege frei" mit 16 seiner 26 Raubkatzen auftreten. Im Mittelpunkt seiner Vorführung stünden nicht neue "Tricks", sondern die Verbundenheit mit seinen Löwen und Tigern, sagt Lacey. "Die Rückmeldungen unseres Publikums zeigen mir, dass sie diese Nähe, dieses Gefühl miterleben wollen", sagt Lacey. Überhaupt verlangten die Zuschauer immer stärker danach, mehr über die Arbeit des Direktorenpaars mit seinen Tieren zu erfahren.

"Auch an Garderobe und Schneiderei herrscht ein großes Interesse", sagt Jana Lacey-Krone und lacht. Deshalb gebe es erstmals ein "Premium"-Angebot, das für 19 Euro Aufschlag zur gekauften Karte die Zuschauer hinter die Kulissen führe. Neu ist auch eine Licht- und Tonanlage im Münchner Stammhaus, in die knapp eine Million Euro investiert wurde. Sie setzt die Attraktionen des Winterprogramms, darunter artistische Himmelsstürmer auf einem Kreuzhochseil oder auf ineinander verzahnten Riesenrädern in zwölf Metern Höhe, in Szene.

Aber auch die Tradition der Sozialkarten wurde beibehalten: 1200 Freikarten für Kinder und Senioren überreichte das Direktorenpaar dem zweiten Bürgermeister Manuel Pretzl.

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