Um 19.17 Uhr fliegen die ersten Handtaschen über den roten Teppich. Das mag vielleicht nur eine Randnotiz sein, das fällt vielen gar nicht auf. Bei der Weltpremiere der Literaturverfilmung "Die Mittagsfrau" am Donnerstagabend kommt es aber auf Details an, da kann man solche Taschengeschosse auch anders interpretieren: Als weiblichen Befreiungsakt, womöglich als Absage an Perfektionsdruck und Oberflächlichkeiten. Frauen, deren Lebensglück von überteuerten Designertaschen abhängt, gibt es viele. Frauen, die diese Fetischobjekte beim Fototermin einfach in die Ecke werfen, weil sie einengen und stören, weil sie am Ende doch nicht mehr sind als halbleere Hüllen, trifft man an diesem Abend im Münchner Arri Kino.
SZenario:Wenn Frauen ihre Taschen schleudern
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"Die Mittagsfrau", eine Literaturverfilmung von Barbara Albert mit Mala Emde, feiert im Münchner Arri Kino Weltpremiere und den Geburtstag eines Darstellers.
Von Josef Grübl
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