Süddeutsche Zeitung

Lokalrunde:Ein Ausflug nach Südafrika

Oder auch nur in den Chiemgau - was ist günstiger?

Von Franz Kotteder

In Krisenzeiten, aber nicht nur dann, ist es eine beliebte Übung, zwei verschiedene Gruppen gegeneinander auszuspielen. Momentan ist es gerade wieder die Kultur gegen die Gastronomie, weil die eine schlechter behandelt wird als die andere. Auffällig dabei: Es geht irgendwann gar nicht mehr darum, was im Sinne der Pandemiebekämpfung überhaupt sinnvoll ist, sondern nur noch um die Frage, was der eine hat und der andere nicht. Dabei haben beide Branchen schwer unter der Situation zu leiden und ums Überleben zu kämpfen. In der Gastronomie haben nach Angaben des Branchenverbands Dehoga mittlerweile 25 Prozent der Beschäftigten sich in anderen Wirtschaftszweigen einen neuen Job gesucht. Das sagt viel über die Lage aus.

Manchmal gehen Kultur und Gastronomie aber auch gut zusammen. Der Kabarettist Sven Kemmler betreibt zusammen mit dem Koch Marc Christian ein Mittelding zwischen Kochstudio, Dining Club und Event-Raum an der Gollierstraße, den die zwei Meatingraum nennen. Bei ihnen gastiert im Februar nun schon zum zweiten Mal die Madibar Pop Up Weinbar mit Weinen aus Südafrika und dazu passenden Speisen. Man kann entweder nachmittags an einer Weinverkostung mit Aperitif und Snacks teilnehmen, oder abends ein Drei-Gang-Menü mit Weinbegleitung konsumieren. Das gibt es in einer Version mit Fleisch - Lammlende mit Rotweinsauce, Erbsenpüree und Vanillekarotten - und in einer vegetarischen Variante (Veggie-Hackauflauf mit wildem Brokkoli und Safranreis). In beiden Fällen kann man Speisen und Weine natürlich noch extra dazu bestellen (Madibar im Meatingraum, Freitag und Samstag, 4. und 5. Februar, 16-18.30 Uhr und 19-22 Uhr, Grundpreis zwölf oder 45 Euro, Gollierstraße 38, Reservierung über Eventbrite und unter www.facebook.com/madibar.popup).

Der ehemalige Küchenchef des Zwei-Sterne-Restaurants Les Deux im Schäfflerhof an der Maffeistraße, Edip Sigl, arbeitet seit vergangenem Sommer im Chiemgauer Resort Achental, Essenz heißt sein neues Gourmetlokal dort. Jetzt beginnt er eine neue Reihe unter dem Titel 4-Hands-Dinner, bei dem er zusammen mit anderen Sterneköchen ein Menü bereitet. Den Anfang macht er mit Juan Amador, der seit 2015 sein eigenes Lokal in Wien hat und seit vielen Jahren einer der bekanntesten deutschen Drei-Sterne-Köche ist. Im Sommer soll ein Abend mit Christian Bau folgen. Das wird kein Event für die breite Masse - schließlich kostet so ein Abend inklusive Weinbegleitung pro Person 450 Euro. Trotzdem gibt es nur noch Plätze auf der Warteliste (Essenz im Achental Resort, 83224 Grassau, Sonntag, 27. Februar, Reservierung unter Telefon 08641-401609 oder unter Mail essenz@das-achental.com).

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