Machbarkeitsstudie für Magnetschwebebahn im Nahverkehr:Aufgeständerter Fahrweg und Transrapid-Erinnerungen

Das Wort weckt Erinnerungen und Emotionen: Manche Leser begrüßen das laut- und emissionslose Vehikel, anderen spotten darüber

Machbarkeitsstudie für Magnetschwebebahn im Nahverkehr: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und das Modell einer Magnetschwebebahn für den Münchner Flughafen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und das Modell einer Magnetschwebebahn für den Münchner Flughafen.

(Foto: Peter Kneffel/DPA)

"Ein Transrapidchen" vom 18. Februar:

Emissions- und lautlos

Das "Transrapidchen" ist der längst überfällige Schritt in die Zukunft des Öffentlichen Personennahverkehrs: Ohne Emissionen lautlos durch Städte und deren Umfeld gleiten; auf aufgeständertem Fahrweg in der Mitte der Hauptverkehrsstraßen geführt; schneller als S-Bahnen, U-Bahnen und erst recht Straßenbahnen durch größere Beschleunigung, kürzere Bremswege und geringeren Zeitbedarf für Streckenhalte; sicherer durch automatische Zugabfertigung und fahrerlose Steuerung.

Doch leider auch nicht ohne Wermutstropfen: Die Verlagerung des Antriebs vom Fahrweg in das Fahrzeug erhöht das zu bewegende Gewicht, und die Umgreifung des Fahrzeugs durch den Fahrweg vernichtet alle Schlankheit des aufgeständerten Fahrwegs. Möge der erste Versuch mit dem "Transrapidchen" am FSJ-Flughafen bald gelingen. Hans Lafrenz, Hamburg

Scheuer schwebt ab

Für die Medien ist der Andreas Scheuer ein Rumpelstilzchen, das aus Stroh Gold spinnen kann. Diese Ideen sammelt er sich in seinem Umfeld und verspricht es seinem Wahlvolk, wie der Müller seine Tochter vorstellte. Ob Maut, Paket-U-Bahnen und jetzt Magnetbahn, koste es was es wolle, es ist ja nicht sein Geld, und als Bayer weiß er auch, mit den Dummen ist Gott, sonst hätte man ihn ja schon längst in den Bayerischen Wald zum Schneeschippen geschickt.

So aber lässt er eine verquere Liebesbeziehung wieder aufleben und den Vater des Gedankens zu Wort kommen: "Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München ...mit zehn Minuten, ohne, dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen ... am ... am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug..." Solche Worte seines Ziehvaters Edmund verarbeitete er auch in seiner Abschlussarbeit über "die Medientouren" des Herrn Stoiber, die ihn inspiriert haben müssen, um abzuschweben. Und er kennt sich mit Machbarkeitsstudien und Verträgen aus, in die Steuergelder gesteckt werden, ohne dass was rauskommt.

Ob diese "Eignungsmerkmale" für eine Ernennung in einem Verkehrsministerium ausreichen, ist hinreichend erkennbar. Gerade für die Auswahl solcher Ministerposten stellt sich deshalb die Frage, ob neue Methoden der Personalrekrutierung überhaupt sachdienlich sind. Das in der Verfassung bestimmte Leistungsprinzip des Art. 33 Abs. 2 GG trifft weder bei Herrn Scheuer noch auf ein paar seiner Minister-Kollegen/-innen zu. Peter B. Sanden, Oldenburg

Lieber eine Express-S-Bahn

Um die öffentliche Anbindung des Flughafens mit dem Stadtzentrum vernünftig und auch relativ günstig zu verbessern, wäre doch die Einführung regelmäßiger Nonstop-S8-Züge eine überlegenswerte Alternative. Vorausfahrende Bummel-S8-Züge könnten auf einem Nebengleis warten, bis der S8-Express vorbeigesaust wäre. Oder ist dieser kostensparende Vorschlag zu simpel und im Mondfahrtzeitalter technisch nicht umsetzbar? Dr. Graham Dry, München

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