Süddeutsche Zeitung

Lux Bar:Champagner auf Knopfdruck

Lesezeit: 2 min

Gemütliche Wohnzimmeratmosphäre, fantastische Drinks und ein paar kleine Geheimnisse. Die Bar im Hotel Lux ist viel mehr als eine Hotel-Bar. Sie schafft unter den Münchner Cocktail-Bars neue Maßstäbe.

Beate Wild

Einen Drink an der Hotelbar nehmen - das hört sich verrucht, gefährlich und einen Hauch erotisch an. Zumindest, wenn man an die Hotelsbars einschlägiger Hollywoodstreifen denkt. Dass man als Einheimischer auf ein Getränk in einer Hotelbar landet, kommt jedoch eher selten vor, denn den Touristenhorden will der durchschnittliche Münchner eher weiträumig aus dem Weg gehen. Selbst die Nähe des Hofbräuhauses meidet der urbane Münchenbewohner wie der Teufel das Weihwasser. Deshalb hört es sich zunächst höchst verdächtig an, wenn eine Hotelbar in der Nachbarschaft des weltbekannten Biertempels liegt.

Doch die Bar im Hotel Lux ist anders, ganz anders. In der Ledererstraße gibt es seit ein paar Jahren dieses kleine, feine Hotel. Ein geschmackvolles Etablissement mit modernen Zimmern zu bezahlbaren Preisen. Das müsste uns Münchner jetzt nicht weiter kümmern, wenn nicht im Erdgeschoss des Gebäudes die wunderbare Lux-Bar wäre.

Es ist eine Hotel-Bar, wo auch die Einheimischen gerne verkehren. Ein Novum im Nachtleben der Stadt. Es könnte an dieser gemütlichen Wohnzimmer-Atmosphäre liegen, wo man sich gerne mit Freunden nach Feierabend trifft. Oder es liegt an den unglaublich kreativen Cocktails von Barchef Oliver von Carnap, der Ausnahmemischungen mit frischen Früchten und vielen Details zaubert. Möglicherweise könnte auch das schummrige Ambiente, das perfekt ist für Liebespaare und das erste Date, der Grund sein, warum man hierher kommt.

Vor allem die Cocktails sind wirklich ein Gedicht. Sie haben nichts mit dem angestaubten Achtziger-Jahre-Humpen zu tun. Hier gibt es Kreationen, die heißen MöMö, Luxgard, Himbeer Toni, Anna oder BuBu. Der MöMö (8,40 Euro) etwa, er besteht aus Passionsfruchtsirup, Lime Juice, Limette, Campari und Tanqueray Gin. Eine derartige Gaumenfreude hat man selten getrunken. Anna (8,40 Euro) beinhaltet frische Ananas, frische Minze, Zucker, Limette und Wodka. Ebenfalls eine Wonne für die Sinne.

Aber selbstverständlich gibt es im Lux auch einige der guten alten Klassiker wie Singapore Sling (9,20 Euro) oder Hurricane (9,90 Euro), sowie Neukreationen des Barchefs wie den Ho Chi Minh Sling mit Gin, Crème de Cassis, Ingwer, Zucker, Zitrone und Soda, oder den Isarbreeze, der aus Zitruswodka, Vanillewodka, Apfel, Rhabarber, Holunder, Zitrone und Soda gemixt wird (jeweils 9,20 Euro). Und wer bei den Getränken doch eher konservativ ist, kann hier selbstverständlich auch Bier oder Wein bestellen. Der sympathische Service erfüllt jeden Wunsch.

Ist man hungrig, kann man sich von der wechselnden Abendkarte etwas aussuchen. Die Gerichte sind asiatisch oder mediterran inspiriert. Der Klassiker ist das Pommersche Entrecote mit hausgemachten Mandel-Kroketten (25,50 Euro). Doch in erster Linie geht es hier ums trinken, nicht ums essen. Selbstverständlich schauen auch Hotelgäste in der Bar vorbei. Doch genau diese Mischung zwischen Auswärtigen und Hiesigen macht das Publikum im Lux so interessant.

Das schönste Detail ist indes die Champagner-Klingel. An vier Tischen ist neben einem Klingelknopf ein Messingschild mit der Aufschrift "Ring for Champagne" angebracht. Wer läutet, bekommt bald darauf zwei Gläser Champagner serviert. Schöner kann ein romantisches Date nicht sein. Und das in einer Hotelbar.

Hotel Lux, Ledererstrasse 13, 80331 München, Telefon: 089-4520 7300

hotel-lux-muenchen.de

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Quelle:
SZ vom 10.8.2012
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